Waren Apotheken bis vor 20 Jahren ausschließlich vor Ort in den Gemeinden und Städten zu finden, kam mit der vermehrten Nutzung des Internets ein weiterer Vertriebsweg hinzu. 2004 wurde mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz der Versandhandel sowohl mit rezeptfreien als auch mit verschreibungspflichtigen Medikamenten auch in Deutschland erlaubt. Seit dem gibt es eine wachsende Zahl von Apotheken, welche ihre Medikamente auch als Versandapotheke vertreiben.
Inhaltsverzeichnis
Versandapotheken in Deutschland
Seit 2004 dürfen Arzneimittel auch über Online- Apotheken vertrieben werden. Mit stetig steigender Nutzung des Onlinehandels, ist auch eine höhere Frequentierung der Versandapotheken zu verzeichnen. Deutsche Versandapotheken sind Apotheken mit einem Standort und einer Versanderlaubnis nach §11a ApoG. Grundsätzlich kann jeder Apotheker nach Erhalt der Versanderlaubnis durch die zuständige Landesbehörde, Betreiber einer Versandapotheke werden. Kunden können dort telefonisch oder über das Internet bestellen und bekommen die Artikel geliefert. Allerdings muss auch hier für verschreibungspflichtige Medikamente ein ärztliches Rezept vorgelegt werden. Alle Apotheken die einen Versandhandel betreiben, sind in in das nationale Versandhandelsregister eingetragen.
Entwicklung der Nutzung von Versandapotheken
Wie der Seite des Bundesverbandes Deutscher Versandapotheken zu entnehmen ist, besaßen 2022 rund 2.500 der 18.400 öffentlichen Apotheken eine Zulassung zum Versand von Medikamenten. Damit haben etwa 15 Prozent aller Apotheken zwar eine Erlaubnis für den Arzneimittelversand, diese wird aber nicht von allen in nennenswertem Umfang genutzt. Der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche, bitkom e.V., hat 2021 1.157 Menschen zur Nutzung von Versandapotheken befragt. Seit 2018 ist die Nutzung unter den Befragten kontinuierlich gestiegen. Nutzten 2018 erst 33% das Angebot, waren es 2019 bereits 46%. Durch die Corona-Pandemie verlagerte sich das Kaufverhalten weiter zu Gunsten der Versandapotheken, 2021 nutzten bereits 62% diese Möglichkeit. Durch die Einführung des E-Rezepts ist hier ein weiterer Zuwachs zu erwarten.
Im Bundesland Bayern gibt es die meisten Versandapotheken gefolgt von Nordrhein-Westfalen. Die wenigsten Versandapotheken gibt es in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Bremen. Prozentual ist der Anteil an Versandapotheken im Saarland mit 13,83% am höchsten, den niedrigsten Anteil hat mit 5,26% das Bundesland Niedersachsen. Besonders in ländlichen Regionen wird das Angebot der Versandapotheken vermehrt genutzt.
Verteilung der Versandapotheken nach Bundesländern
Bundesland | Apotheken | Zulassung Versandapotheke |
---|---|---|
Baden-Württemberg | 2.340 | 211 |
Bayern | 2.967 | 401 |
Berlin | 749 | 64 |
Brandenburg | 563 | 44 |
Bremen | 140 | 17 |
Hamburg | 381 | 31 |
Hessen | 1.412 | 162 |
Mecklenburg-Vorpommern | 382 | 27 |
Niedersachsen | 1.806 | 95 |
Nordrhein-Westfalen | 3.882 | 311 |
Rheinland-Pfalz | 916 | 85 |
Saarland | 282 | 39 |
Sachsen | 938 | 68 |
Sachsen-Anhalt | 572 | 42 |
Schleswig- Holstein | 614 | 57 |
Thüringen | 517 | 51 |
Insgesamt | 18.461 | 1.705 |
Liste der Versandapotheken
- Name & Standorte der 1.700 Versandapotheken
- DSGVO konforme Kontaktadresse
- inkl. postalischer Adresse und Telefonnummer
- Aufbereitet im Excel-Format
Über den Autor
Katharina Knauf
Mein Name ist Katharina Knauf, ich bin Diplom-Sozialpädagogin mit Master in Leadership and Communication Management und habe mich auf die Themen Recht, Soziologie, Politik und Sozialmedizin spezialisiert, um Sie dabei zu unterstützen, den Gesundheitsmarkt aus ökonomischer Sicht zu betrachten, ohne dabei seine spezifischen Besonderheiten aus den Augen zu verlieren.