Der Krankenhausplanungsausschuss des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege hatte für das Klinikum Coburg bereits Ende 2017 einen zukünftigen Bedarf von 630 Betten und 26 tagesklinischen Plätzen festgestellt. Derzeit betreibt das Klinikum Coburg gemäß Kranken-hausplan 510 Betten und 26 tagesklinische Plätze. Auf Basis dieser Bedarfsfeststellung hat die vom Zweckverband Krankenhausverband Coburg und Regiomed beauftragte Projektentwicklungsgesell-schaft Strategie und Baumanagement PSB Wasner GmbH aus Bad Griesbach eine Vergleichsstu-die durchgeführt, deren Ergebnisse jetzt vorliegen. Dabei wurden betriebswirtschaftliche und be-triebsorganisatorische Aspekte für beide Varianten gegenübergestellt. Ein Wegekonzept wurde er-stellt und der Flächenbedarf an Hand eines Funktions- und Raumprogramms ermittelt.

„Sowohl die Generalsanierung als auch ein Neubau sind grundsätzlich denkbar“, erklärt Schmidtke. „Um die im Krankenhausplan vorgesehen 120 zusätzlichen Betten in Coburg unterzubringen, benö-tigen wir ca. 10.000 Quadratmeter mehr Fläche. Sollte sich der Zweckverband für eine Generalsan-ierung entscheiden, bräuchten wir also auf jeden Fall einen Erweiterungsbau.“ Der vorgelegte Kon-zeptentwurf komme zu dem Ergebnis, dass eine solche Erweiterung grundsätzlich möglich sei und geeignete Flächen vorhanden wären. „Es wurde aber auch festgestellt, dass auf Grund der sehr beengten Situation während der Bauphase durch Lärm, Schmutz und eine schwierige Parkplatzsi-tuation große Herausforderungen auf Patienten, Angehörige und Mitarbeiter zukommen würden“, erläutert Schmidtke.

Auch eine erste Grobschätzung der reinen Baukosten liegt nun vor: Für einen Neubau geht PSB von rund 505 Mio. Euro aus. Der notwendige Eigenanteil, den der Zweckverband erbringen müsste, liegt bei 225 Mio. Euro. Die Kosten für eine Generalsanierung schätzen die Experten auf ca. 320 Mio. Euro bei einem Eigenanteil von 96 Mio. Euro. Der Baupreis-Index wurde dabei noch nicht be-rücksichtigt. „Natürlich ist das sehr viel Geld“, stellt Schmidtke klar. Berücksichtige man aber, dass die Summe nicht auf einmal aufgebracht werden müsse, sondern sich über einen Abschreibungs-zeitraum von 30 Jahren verteile, spreche man z.B. im Fall eines Neubaus von jährlich 7,5 Mio. Eu-ro, die der Krankenhausverband aufbringen müsste, um die wohnortnahe Krankenversorgung für die Region mit allen Chancen der modernen Medizin auch in den kommenden Jahren und Jahr-zehnten sicherzustellen. „Sowohl ein Neubau als auch eine Generalsanierung haben Vor- und Nachteile“, resümiert Schmidtke. „Entscheiden müssen das nun die zuständigen Gremien.“

Neubau oder Generalsanierung am Regiomed-Klinikum Coburg

In der kommenden Sitzung des Zweckverbands am 23. September wird man sich mit der Vergleichsstudie befassen. „Uns liegt nun eine sehr aussagekräftige Bestandsaufnahme vor“, beurteilt Straubel die Situation. „Ich bin zuversichtlich, dass wir bis Ende des Jahres zu einer Entscheidung kommen werden.“

„So oder so müssen wir für den einwandfreien Betrieb des Krankenhauses und eine reibungslose Patientenversorgung auch in der Phase der Baumaßnahme investieren“, sagt Schmidtke. Für die Instandhaltung und Modernisierung liegt eine Planung bis 2023 vor. Im Wirtschaftsplan sind dafür jährlich ca. 3 Mio. Euro vorgesehen. Bis Jahresende sind insgesamt elf Einzelmaßnahmen für die Instandhaltung der technischen und baulichen Infrastruktur des Klinikums Coburg geplant. Momen-tan werden bereits die Zimmer verschiedener Stationen renoviert. Umfangreichere technische In-standhaltungsmaßnahmen z.B. bei der Klimatechnik werden derzeit mit den Fachfirmen bespro-chen und sollen zeitnah starten. „ Wichtig ist uns, dass die Patientenversorgung auch während der großen Baumaßnahmen in vollem Umfang gewährleistet ist“, sagt Schmidtke.

Quelle: Pressemitteilung Regiomed Kliniken abgerufen am 01.10.2019