Die Pleißental-Klinik in Werdau westlich von Zwickau hat ein Schutzschirmverfahren eingeleitet. Das teilt der Landkreis Zwickau in einer Pressemeldung mit. Ziel ist es, die Krankenhausversorgung in der Region in und um Werdau langfristig sicherzustellen. Das zuständige Amtsgericht Chemnitz hat dem Schutzschirmverfahren für die Klinik bereits zugestimmt.
Finanzielle Neuordnung notwendig
Damit die Klinik ihre Aufgaben in der Region weiterhin wahrnehmen kann, ist eine finanzielle Umstrukturierung notwendig. Nur so ist es der Pleißental-Klinik möglich, ihr Leistungsangebot langfristig kostendeckend zu erhalten. Dazu der Geschäftsführer der Klinik, Uwe Hantzsch: „Wir sind ein unverzichtbarer Teil der medizinischen Versorgung hier im Landkreis und wollen diese Aufgabe auch in Zukunft erfüllen. Landrat Carsten Michaelis hat uns bereits die Unterstützung des Landkreises, unserem Träger, zugesagt. Das ist für den nun eingeleiteten Sanierungsprozess von großer Bedeutung.“
Vielschichtige Ursachen für die Sanierung
Wie viele andere Kliniken in Deutschland erlebt die Pleißental-Klinik einen anhaltenden Rückgang der Einnahmen bei gleichzeitig steigenden Kosten. Ein zusätzlicher Aspekt ist, dass viele der ehemals stationär erbrachten Leistungen jetzt nur noch ambulant angeboten werden dürfen. „Die dafür von den Krankenkassen gezahlten Erlöse liegen deutlich unter den Vergütungen, die früher für stationäre Leistungen gezahlt wurden“, so Geschäftsführer Hantzsch. Zudem hat der Arztmangel, der durch politische Fehlentscheidungen verursacht wurde, dazu geführt, dass nahezu alle Kliniken, einschließlich der Pleißental-Klinik, vermehrt auf Honorarärzte angewiesen sind, um die notwendige medizinische Versorgung sicherzustellen. Diese Situation, zusammen mit den regelmäßigen Tarifsteigerungen, hat die Personalkosten kontinuierlich erhöht.
Schutzschirmverfahren hat Auswirkungen auf die Bauarbeiten
Die zunehmenden Verluste wirken sich selbstverständlich auch auf die aktuellen Bauarbeiten aus, die für den modernen und effizienten Betrieb der Klinik von großer Bedeutung sind. Mit Beginn des Schutzschirmantrags werden die Bauarbeiten größtenteils pausiert, da derzeit die finanziellen Mittel für deren Fortführung und Abschluss fehlen. Ziel des Sanierungsprozesses ist es, die erforderlichen finanziellen Mittel zu sichern, um die Bauarbeiten zu vollenden.
Sanierungsplan soll bis zur Eröffnung des Verfahrens abgeschlossen sein
In den Jahren 2023 und 2024 hat die Pleißental-Klinik Verluste in Millionenhöhe verzeichnet. „Solche Verluste kann keine Klinik alleine stemmen“, sagt Thomas Mulansky von der Kanzlei Mulansky und Kollegen. Welche Maßnahmen zur Restrukturierung der Klinik erforderlich sind, wird im Rahmen eines Sanierungsplans, der während des Schutzschirmverfahrens gemeinsam mit den Gläubigern erarbeitet wird, ermittelt. Es ist vorgesehen, diesen Sanierungsplan bis zur voraussichtlichen Eröffnung des Verfahrens im September 2025 abzuschließen. Der angesehene Sanierungsexperte Rüdiger Wienberg von der Kanzlei hww hermann wienberg wilhelm wurde als vorläufiger Sachwalter eingesetzt.
Liste der 100 größten Krankenhausträger
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Über den Autor
Katharina Knauf
Mein Name ist Katharina Knauf, ich bin Diplom-Sozialpädagogin mit Master in Leadership and Communication Management und habe mich auf die Themen Recht, Soziologie, Politik und Sozialmedizin spezialisiert, um Sie dabei zu unterstützen, den Gesundheitsmarkt aus ökonomischer Sicht zu betrachten, ohne dabei seine spezifischen Besonderheiten aus den Augen zu verlieren.