Ambulantes Operationszentrum geplant

Die Thüringen-Kliniken planen ihren Standort in Pößneck den aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen anzupassen. „Unter dem Eindruck der demografischen Entwicklung, der zunehmend schwierigen Personalsituation und politischer Rahmenbedingungen sind Strukturveränderungen unumgänglich, um die medizinische Versorgung im Saale-Orla-Kreis langfristig zu sichern“ heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung vom 07.06.2023. Daher sei der Betreiber unter dem zunehmenden Ambulantisierungsdruck gezwungen, Teile der bisher stationär erbrachten Behandlungen in Zukunft nur noch ambulant anzubieten. Derzeit verfügt der Standort Pößneck über 108 Betten für die stationäre Behandlung.

Um Doppelstrukturen zu vermeiden, wird zunächst die Unfallchirurgie an die Klinik nach Saalfeld verlegt. Das soll bis zum 30. September dieses Jahres geschehen. Zukünftig ist mit einer Steigerung des Bedarfs an stationären Leistungen im Bereich der Inneren Medizin zu rechnen. Daher ist auch eine Erweiterung der Klinik für Innere Medizin geplant. Dabei soll das stationäre internistische Behandlungsangebot mit einem ambulanten OP-Zentrum verknüpft werden. Weiter sollen auch eine moderne Funktionsdiagnostik und Radiologie am Standort vorgehalten werden. Neben der Umstrukturierung der Klinik, ist auch der Aufbau zusätzlicher Servicebereiche geplant. So ist etwa eine öffentliche Apotheke und der Neubau einer Rettungswache im Gespräch.

Auch nach der Umstrukturierung des Standorts Pößneck, wird die medizinische Versorgung der Menschen aus der Region sichergestellt sein, heißt es von den Thüringen-Kliniken. Zukünftig sollen Patienten für stationäre Behandlungen an Fachabteilungen im Klinikverbund überwiesen werden. Für den Umbau und die energetische Sanierung der Bestandsgebäude sowie zur Errichtung des Neubaus, wurden Fördermittel beim Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie beantragt. Wie der MDR berichtet, sind Investitionen in Höhe von 26 Millionen Euro geplant.

Die Thüringen-Kliniken verfügen über Standorte in Saalfeld, Rudolstadt und Pößneck. Insgesamt verfügen sie über mehr als 824 Planbetten und beschäftigen rund 2.000 Mitarbeiter. Das Tochterunternehmen MVZ der Thüringen-Kliniken „G. Agricola“ GmbH betreibt über 30 Arztpraxen in den Landkreisen Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla. Bei der Thüringen-Kliniken „Georgius Agricola“ GmbH handelt es sich um ein kommunales Unternehmen, alleiniger Gesellschafter ist der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.