Die Ambulantisierung des Gesundheitswesens ist auf dem Vormarsch und der Bedarf an ambulanten Operationen wächst. Gesundheitspolitische Entwicklungen in Deutschland zeigen einen steigenden Bedarf an ambulanten Operationen. Änderungen im Vergütungssystem für medizinische Leistungen (Hybrid-DRGs) machen es für Ärzte und Krankenhäuser attraktiver, ausgewählte Operationen in ambulanten Einrichtungen durchzuführen.
Der vorliegende Marktüberblick gibt Ihnen einen umfassenden Einblick in die Versorgungslandschaft von Ambulanten OP-Zentren (AOP-Zentren) in Deutschland und liefert Ihnen hochwertige Informationen zu den wichtigsten KPIs sowie Trends auf dem Markt für ambulante Operationen. Datengrundlage bietet hier unsere eigene Datenbank, welche dank maschineller Überprüfung und bewährten Validierungsprozessen aktuelle Daten aus dem Segment liefert.
Inhaltsverzeichnis
Ambulante OP-Zentren im Überblick
Der fortschreitende Trend der Ambulantisierung des Gesundheitswesens führt dazu, dass medizinische Leistungen verstärkt außerhalb von Krankenhäusern und in ambulanten Einrichtungen angeboten werden. Infolgedessen hat die Entwicklung ambulanter OP-Zentren in Deutschland in den letzten Jahren stark zugenommen. Im Zuge der steigenden Anzahl von ambulanten Operationen und dem Wunsch nach effizienteren und patientenorientierten Versorgungsstrukturen haben sich immer mehr medizinische Einrichtungen auf die ambulante Durchführung von operativen Eingriffen spezialisiert. Ambulante OP-Zentren bieten eine Vielzahl von Vorteilen, sowohl für Patienten als auch für das Gesundheitssystem. Patienten profitieren von kürzeren Wartezeiten, geringerem Infektionsrisiko, einer schnelleren Genesung in der vertrauten häuslichen Umgebung und einer insgesamt angenehmeren Behandlungserfahrung. Für das Gesundheitssystem bedeuten ambulante OP-Zentren eine Entlastung der Krankenhäuser, eine effizientere Nutzung von Ressourcen und eine Reduzierung der Kosten im Vergleich zu stationären Aufenthalten.
Die Bundesregierung hat die Bedeutung ambulanter OP-Zentren erkannt und Maßnahmen ergriffen, um ihre Entwicklung zu fördern. Dazu gehören beispielsweise die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen, die Förderung von Qualitätsstandards und die finanzielle Unterstützung durch verschiedene Förderprogramme. Insgesamt lässt sich festhalten, dass ambulante OP-Zentren in Deutschland einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung leisten und zunehmend an Bedeutung gewinnen. Durch ihre Effizienz, hohe Qualität und patientenzentrierte Ausrichtung tragen sie dazu bei, die Gesundheitsversorgung im Land weiter zu optimieren.
Daten & Fakten
Deutschlandweit gibt es aktuell insgesamt 180 Ambulante OP-Zentren, wovon 42 Ambulante OP-Zentren an Krankenhäuser angegliedert sind. Darüber hinaus bieten im ambulanten Sektor auch eine Vielzahl an Arztpraxen heutzutage ambulante Operationen im praxiseigenen Ambulanten OP-Zentrum. Praxen dieser Art gibt es insgesamt 227 deutschlandweit. Nach Auswertung aller Qualitätsberichte deutscher Kliniken, fanden im Jahr 2021 in Summe 2.182.000 ambulante Operationen im stationären Sektor statt. Angesichts der fortschreitenden Ambulantisierung sowie zahlreichen gesundheitspolitischen Maßnahmen, wie die Einführung von Hybrid-DRGs und die Erweiterung des AOP-Katalogs, ist mit einer steigenden Anzahl ambulanter Operationen in den nächsten Jahren zu rechnen, sowohl im ambulanten als auch stationären Sektor. Der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zu entnehmen, arbeiten aktuell 20.110 Fachärzte für Anästhesiologie im stationären Sektor und 4.459 Fachärzte für Anästhesiologie im ambulanten Sektor.
Regionale Verteilung der Ambulanten OP-Zentren in Deutschland
Die folgende Grafik stellt die regionale Verteilung der ambulanten OP-Zentren in Deutschland dar. Deutlich wird ein Ost-West Gefälle, wonach sich die Mehrheit der ambulanten OP-Zentren in West- bzw. Süddeutschland befindet. Demnach verfügt das Bundesland Nordrhein-Westfallen über insgesamt 46 AOP-Zentren sowie Bayern über 37 AOP-Zentren. Einzige Ausnahme stellt hier Berlin mit in Summe 16 AOP–Zentren.
Praxisbetreiber mit eigenem AOP Zentrum nach Fachbereich
Immer mehr Arztpraxen führen in ihren eigenen Praxisräumlichkeiten in Operationssälen ambulante Eingriffe durch. Die ambulanten Operateure stammen überwiegend aus Fachbereichen, in denen stationsersetzende Operationen problemlos ambulant durchgeführt werden können. Die folgende Grafik zeigt die Aufteilung der Praxisbetreiber (inkl. Zugehöriger Standorte) mit eigenem AOP-Zentrum (bzw. -Saal) nach Fachbereichen. Demnach ist das Fachgebiet der Orthopädie am weitesten verbreitet, sodass es insgesamt 120 Praxisstandorte in Deutschland gibt, welche ambulante Operationen im Bereich der Orthopädie durchführen. Mit 112 Praxisstandorten ist die Augenheilkunde am zweit häufigsten vertreten. Danach folgen absteigend die Fachbereiche Allgemeinchirurgie, Zahnmedizin, Dermatologie, Gynäkologie, Urologie sowie HNO.
Gesundheitsdatenbank
- über 235.000 Standortprofile in einer Datenbank – online oder als Excelabruf*
- Selektion nach: Sektor, Status, Art, Bundesland, Kreis, PLZ, Spezialisierung und weitere möglich
- Alle Neugründungen und Veränderungen
- Umfangreiche Informationen zu Trägern inkl. Ansprechpartner und Finanzkennzahlen
Über den Autor
Else Distel
Als studierte Gesundheitsökonomin mit einem Master in Health Economics & Health Care Management ordne ich für Sie die aktuellen Geschehnisse auf dem Gesundheitsmarkt ein. Mit datenbasierten Artikeln und Analysen gebe ich Ihnen aus ökonomischer Sicht einen umfassenden Überblick über ambulante und stationäre Akteure im Gesundheitswesen.