Seit Einführung der Medizinischen Versorgungszentren durch das GKV-Modernisierungsgesetz im Jahr 2004, nimmt diese Kooperationsform stetig zu. Die häufigste Gesellschaftsform ist hier die GmbH. Gesellschafter einer MVZ-Trägergesellschaft können nach § 95 Abs. 1a SGB V seit Inkrafttreten des GKV-Versorgungsstrukturgesetzes zum 01.01.2012 nur Vertragsärzte, zugelassene Krankenhäuser nach § 108 SGB V und nichtärztliche Dialyseeinrichtungen nach § 126 Abs. 3 SGB V sein, wobei Alt-MVZs Bestandsschutz genießen. Jeder Gesellschafter muss daher an einem beliebigen Ort in Deutschland einen Vertragsarztsitz oder eine Krankenhauszulassung haben. Finanzinvestoren beteiligen sich an MVZs in der Regel über ein zugelassenes Krankenhaus nach § 108 SGB V, an dem sie die Geschäftsanteile halten. Hier spricht man von sogenannten investorenbetriebenen MVZs (iMVZs).
Inhaltsverzeichnis
Die aktuelle Entwicklung im Jahr 2025
Im Jahr 2025 gab es deutschlandweit bisher insgesamt 200 MVZ GmbH Neugründungen. Im Vergleich zu den MVZ-Neugründungen von Januar bis Oktober 2024 bedeutet dies ein Plus von mehr als 32 Prozent. Bis einschließlich September wurden die meisten MVZs in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (41), Bayern (37) und Hessen (29) gegründet.
Anzahl der MVZ Neugründungen in den Monaten Januar bis Oktober
MVZ Neugründungen 2025– Regionale Verteilung
Die folgende Grafik bildet die regionale Verteilung der MVZ-Neugründungen ab. Dabei sind im bisherigen Jahresverlauf die meisten Neugründungen von MVZs in Nordrhein-Westfalen zu zählen. Bereits in den vergangenen zwei Jahren war es das Bundesland mit den meisten MVZ-Neugründungen. Tendenziell ist in den westlichen Bundesländern nach wie vor eine höhere Zahl an MVZ-Neugründungen zu beobachten als in den östlichen Bundesländern. Lediglich in Berlin Brandenburg und Sachsen ist die Anzahl der MVZ-Neugründungen etwas höher.
Neugründungen im Oktober 2025
Mit 33 neu gegründeten Medizinischen Versorgungszentren verzeichnet der Oktober 2025 den bislang stärksten Monat des Jahres. Bereits im September hatte sich das Gründungsgeschehen mit 24 neuen Einrichtungen belebt, und der Oktober setzt diesen Trend fort und liegt klar über dem Durchschnitt der Vormonate. Regional dominiert Nordrhein-Westfalen mit insgesamt acht neuen MVZ und bleibt damit das aktivste Bundesland. Dahinter folgen Baden-Württemberg und Bayern mit jeweils sechs Gründungen. In Ostdeutschland bleibt das Niveau zwar insgesamt niedriger, doch Thüringen fällt mit zwei Neugründungen positiv auf. Fachlich stehen die Allgemeinmedizin und die Zahnmedizin mit jeweils fünf neuen MVZ an der Spitze. Zu den zahnmedizinischen Einrichtungen gehört unter anderem die Zahnärzte Meiningen Dental Excellence Krampe und Fröb MVZ GmbH in Meiningen (Thüringen). Außerdem wurde das MVZ für Hämatologie und Onkologie Lübeck GmbH in Unterföhring (Bayern) gegründet, das zu 100 Prozent zur Dr. Römer Kliniken GmbH gehört und Teil des integrierten Gesundheitsnetzwerks von Omnicare ist, einem führenden Anbieter in der ambulanten onkologischen Versorgung. Darüber hinaus zeigt der Oktober eine breite fachliche Vielfalt: So sind unter anderem die Anästhesie und die Frauenheilkunde jeweils dreimal vertreten, ergänzt durch Neugründungen in der Orthopädie, Hämatologie und Onkologie, Dermatologie, Radiologie und Chirurgie.
Hier finden Sie Informationen zu Anzahl und Statistik der MVZ in Deutschland.
Gründungsradar MVZ
- aktuelle Neugründungen im Excel-Format
- DSGVO konforme Informationen neuer Unternehmen im Gesundheitsmarkt
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Über den Autor
Else Distel
Als studierte Gesundheitsökonomin mit einem Master in Health Economics & Health Care Management ordne ich für Sie die aktuellen Geschehnisse auf dem Gesundheitsmarkt ein. Mit datenbasierten Artikeln und Analysen gebe ich Ihnen aus ökonomischer Sicht einen umfassenden Überblick über ambulante und stationäre Akteure im Gesundheitswesen.