Insolvenzantrag: Die St. Willibrord-Spital Emmerich-Rees gGmbH hat Ende Mai einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht in Kleve gestellt. Das hat das Unternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Emmerich in einer Pressemeldung bekannt gegeben. Die St. Willibrord-Spital Emmerich-Rees gGmbH ist Trägerin des St. Willibrord-Spitals in Emmerich und gehört zur pro homine- Gruppe.

St. Willibrord-Spitals Emmerich: Insolvenzantrag aufgrund der Leistungs- und Erlössituation

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen der Leistungs- und Erlössituation des St. Willibrord-Spitals in Emmerich sah sich die Geschäftsführung gezwungen, den Insolvenzantrag zu stellen. Die Erlöse aus Leistungen des Krankenhauses sind trotz eines außerordentlichen Engagements aller Mitarbeitenden im Jahr 2024 weiter rückläufig bei gleichzeitig steigenden Kosten. „Das ist ein schwerer Schlag für die 543 Mitarbeitenden sowie 46 Auszubildenden und für uns alle ein bitterer Tag im St. Willibrord-Spital. Aber die dramatische Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation aufgrund rückläufiger Patientenzahlen, insbesondere während der letzten beiden Monate, lässt uns keine Wahl“, so Karl-Ferdinand von Fürstenberg, Geschäftsführer der pro homine.

Bettenzahl, Mitarbeiter, Behandlungsfallzahlen St. Willibrord-Spital Emmerich

Alternativen zum Insolvenzverfahren kurzfristig nicht realisierbar

Alternativen außerhalb eines Insolvenzverfahrens waren kurzfristig nicht realisierbar, heißt es. Insbesondere die Vorschläge des Bundes zur Gesundheitsreform seien heute noch zu wenig konkret, als dass sich daraus bereits jetzt eine positive Perspektive für die Zukunft belastbar ableiten ließe. Der Bund sei nicht bereit, die Inflationseffekte in den Kliniken auszugleichen, obwohl er die aktuelle Defizitkrise der Krankenhäuser ausdrücklich anerkenne, heißt es weiter.

Andere Gesellschaften und Einrichtungen der pro homine-Gruppe nicht betroffen

Die weiteren Gesellschaften und Einrichtungen der pro homine-Gruppe sind von der Insolvenz nicht betroffen. Das Insolvenzverfahren beschränkt sich ausschließlich auf die St. Willibrord-Spital Emmerich-Rees gGmbH. Neben dem St. Willibrord-Spital Emmerich, betreibt die pro homine-Gruppe das Marien- Hospital Wesel, das MVZ des Marien-Hospitals Wesel, ein Reha- und Gesundheitszentrum sowie neun Altenpflegeeinrichtungen. Insgesamt sind mehr als 3.000 Menschen in der Gruppe beschäftigt.

St. Willibrord-Spital Emmerich: Betrieb wird unverändert weitergeführt

Der Betrieb des Krankenhauses in Emmerich wird unverändert weitergeführt, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Wie der Rheinischen Post wenige Tage nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu entnehmen war, ist Dr. Bero-Alexander Lau, Partner bei der Kanzlei White & Case LLP, zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden.


Liste der Kliniken in der Orthopädie

1100€ einmalig | zzgl. USt.
    • Name, Standorte, Anzahl Operationen
    • DSGVO konforme Detailinformationen
    • inkl. Gruppenzugehörigkeit
    • Aufbereitet im Excel-Format