Die finanziellen Schwierigkeiten bei den Krankenhäusern nehmen weiter zu. Immer mehr Krankenhäuser sind insolvent. Das spiegelt sich deutlich in den aktuellen Insolvenzmeldungen wieder. Im November sind bis heute fünf Eigenverwaltungsverfahren bekannt gegeben worden. Alleine drei Krankenhäuser sind seit dieser Woche insolvent.
17.11.2025: Offenbacher Ketteler Krankenhaus startet Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung
Das Ketteler Krankenhaus hat am Montag, dem 17.11.2025 ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Das berichtet das Krankenhaus auf seiner Seite. Ziel des Eigenverwaltungsverfahrens ist es, das Krankenhaus stabil und zukunftsfähig zu positionieren. Hierfür erhält die Krankenhausgesellschaft professionelle Unterstützung. Laut einem Bericht von op-online sind neben dem Sanierungsexperten Dietmar Eine, Geschäftsführer der Hospital Management Group, auch Philip Konen und Christian Kaufmann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH beteiligt. Das Gericht hat Lason Gutsche von HGW Rechtsanwälte zum vorläufigen Sachverwalter ernannt. Die Klinikleitung nennt als Ursache für die finanziellen Probleme des Krankenhauses die unzureichende Finanzierungsstruktur im deutschen Gesundheitswesen, die in Verbindung mit steigenden Personal- und Sachkosten erheblichen wirtschaftlichen Druck auf das Ketteler Krankenhaus ausübt.
17.11.2025: Krankenhaus Salem in Heidelberg beantragt Insolvenzverfahren
Auch das Krankenhaus Salem hat beim zuständigen Amtsgericht Heidelberg am 17.11.2025 einen Antrag auf Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens gestellt. Das teilt das Krankenhaus auf seiner Seite mit. Das Gericht bestätigte diesen Antrag am 18. November 2025 und ernannte Prof. Dr. Lucas F. Flöther, Rechtsanwalt und Partner bei Flöther & Wissing Rechtsanwälte, zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Das Krankenhaus stehe, ähnlich wie viele andere Kliniken in Deutschland, vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen, heißt es in der Mitteilung des Krankenhauses Salem. Insbesondere durch steigende Kosten und unerwartete Entwicklungen bei den Fallzahlen. Bereits vor Beginn des Verfahrens seien Gespräche mit potenziellen strategischen Partnern geführt worden, um eine tragfähige und zukunftsorientierte Lösung für das Krankenhaus zu erarbeiten.
19.11.2025: St. Joseph-Krankenhaus Prüm von Insolvenz betroffen
Wie es auf der Seite des St. Joseph-Krankenhauses heißt, beabsichtigt das Krankenhaus am 19.11.2025 einen Antrag auf Durchführung eines Insolvenzverfahrens zur Sanierung in Eigenverwaltung beim zuständigen Amtsgericht Bitburg zu stellen. Der Grund für diesen Eigenantrag liegt in den wachsenden Herausforderungen, die durch die strukturelle Krise im Gesundheitswesen entstehen, insbesondere den wirtschaftlichen Schwierigkeiten, denen sich Krankenhausträger angesichts steigender Personal-, Energie- und Sachkosten gegenübersehen. Zudem sieht sich das Krankenhaus aufgrund seiner Lage in einer ländlichen Region mit zusätzlichen strukturellen Herausforderungen konfrontiert. Das Eigenverwaltungsverfahren soll die Grundlage schaffen, eine nachhaltige Sanierungslösung zu realisieren, um die Gesundheitsversorgung in der Region langfristig sicherzustellen. Zur Unterstützung der Geschäftsführung bei der Neuausrichtung wurden die Sanierungsexperten Dr. Christoph Niering, André Dobiey und Kristina Wessing von der Kölner Kanzlei Niering Stock Tömp (NST) als Generalbevollmächtigte beauftragt.
Liste der Insolvenzen im Gesundheitsmarkt
- Alle Insolvenzen aus dem Gesundheitsmarkt
- Auf Grundlage offizieller Handelsregistereinträge
- Aufbereitet im Excel-Format






Über den Autor
Katharina Knauf
Mein Name ist Katharina Knauf, ich bin Diplom-Sozialpädagogin mit Master in Leadership and Communication Management und habe mich auf die Themen Recht, Soziologie, Politik und Sozialmedizin spezialisiert, um Sie dabei zu unterstützen, den Gesundheitsmarkt aus ökonomischer Sicht zu betrachten, ohne dabei seine spezifischen Besonderheiten aus den Augen zu verlieren.