Wie entwickelt sich die Zahl der Krankenhausschließungen 2025? Im vergangenen Jahr hat die Krankenhauslandschaft in Deutschland bedeutende Veränderungen erlebt. Viele Kliniken sind finanziell nicht mehr tragfähig, da sie Verluste schreiben und keine ausreichende staatliche Unterstützung erhalten. Hinzu kommt ein Mangel an Fachkräften. Die Krankenhausschließungen stellen eine Herausforderung für die Gesundheitsversorgung dar. Patienten müssen längere Wege in Kauf nehmen, insbesondere in ländlichen Gebieten. Die Belastung für die verbliebenen Krankenhäuser steigt, da sie mehr Patienten aufnehmen müssen. Zudem geht mit den Krankenhausschließungen auch ein Verlust von Arbeitsplätzen einher. Die im Oktober 2024 verabschiedete Krankenhausreform, zielt darauf ab, die medizinische Versorgung zu verbessern und die wirtschaftliche Stabilität der Kliniken zu sichern. Die Krankenhäuser sollen sich auf bestimmte Fachgebiete konzentrieren und so eine höhere Behandlungsqualität gewährleisten. Dabei geraten immer mehr Krankenhäuser durch die geänderten Finanzierungssysteme in eine schwierige wirtschaftliche Lage.
Erhalten Sie mit uns einen aktuellen Überblick über die Krankenhausschließungen 2025 in den jeweiligen Bundesländern.
Inhaltsverzeichnis
Krankenhausschließungen nach Monaten
Krankenhausschließungen im Februar
Im Februar ist das Elisabeth-Krankenhaus Thuine im Landkreis Emsland, Niedersachsen geschlossen worden. Das Haus mit 122 Betten gehörte zu Niels-Stensen-Kliniken, dem größten Gesundheitsverbund in der Region Osnabrück-Emsland. Im Sommer 2024 hatte die Gesellschaft für das Elisabeth-Krankenhaus Thuine ein Schutzschirmverfahren beantragt.
Krankenhausschließungen im Januar
Zu Jahresbeginn sind insgesamt drei Krankenhäuser geschlossen worden. Dabei handelt es sich um Häuser in den Bundesländern Bayern und Nordrhein-Westfalen.
In Würzburg wurde die Theresienklinik geschlossen. Das Krankenhaus mit 40 Betten wurde mehr als 100 Jahre von der Kongregation der Schwestern des Erlösers betrieben. Diese haben sich aus aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und den Auswirkungen der Krankenhausreform zur Schließung gezwungen gesehen. Der stationäre Betrieb der Klinik wurde zum Jahreswechsel vom Klinikum Würzburg Mitte übernommen. Operative Eingriffe im Bereich der Schulter-, Ellenbogen- und Fußchirurgie sowie der Neurochirurgie werden seither am KWM-Standort Juliusspital angeboten.
Ebenfalls zum 1.1.2025 wurde die Klinik des Diakoniewerks München-Maxvorstadt geschlossen. Im Vorfeld hatte die Betreibergesellschaft, die Diakoniewerk München-Maxvorstadt KöR, Insolvenz angemeldet. Das Krankenhaus verfügte über 87 Betten.
Zum 31.01.2025 wurde das Krankenhaus St. Hubertus-Stift Bedburg geschlossen. Die Betreibergesellschaft St. Hubertus-Stift GmbH, hatte im vergangenen Jahr einen Insolvenzantrag gestellt. Die Gesellschaft gehörte zum Klinikverbund Erft (KVE). Hintergrund für den Insolvenzantrag waren die zunehmenden Auswirkungen der strukturellen Krise im Gesundheitswesen. Das St. Hubertus-Stift Bedburg verfügte über 80 Betten.
Krankenhausschließungen im Dezember
Im Dezember waren insgesamt vier Krankenhausschließungen zu verzeichnen. Den Anfang machte das Krankenhaus in Neuhaus am Rennweg im Kreis Sonneberg, Thüringen. Das Krankenhaus mit 95 Betten war erst Anfang November in die Trägerschaft des Landkreises Sonneberg übergegangen. Dieser hatte die Häuser in Neuhaus und Sonneberg vom insolventen Klinikverbund REGIOMED übernommen.
Zum Jahresende 2024 schlossen drei weitere Kliniken. Die zu den Niels- Stensen-Kliniken gehörende Magdalenen Klinik in Georgsmarienhütte, Landkreis Osnabrück, wurde zum 31.12.2024 geschlossen. Hierzu heißt es auf der Seite der Niels- Stensen- Kliniken: “Am Standort Harderberg wird der orthopädische und onkologische Schwerpunkt des Franziskus-Hospitals Harderberg ausgebaut. Für diese klinisch notwendigen Angebote entsteht ein erhöhter Platzbedarf. Wir mussten daher die schwierige Entscheidung treffen, dass das Angebot der Magdalenen-Klinik zum Jahresende auslaufen wird.” Die Privatklinik für Psychotherapie, Psychosomatik und Psychiatrie verfügte über 24 Betten.
Auch das in Trägerschaft der Mühlenkreiskliniken befindliche Krankenhaus Rhaden im Landkreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen, musste zum Jahresende schließen. Für das Krankenhaus mit 78 Betten sind im Landeskrankenhausplan ab dem Jahr 2025 keine bettenführenden Abteilungen mehr vorgesehen.
Im Landkreis Minden- Lübbecke musste im Dezember eine weitere Klinik schließen. Die Rheuma-Klinik Dr. Lauven in Bad Oeynhausen kann die Voraussetzungen für die neue NRW-Krankenhausplanung nicht erfüllen, schreibt die Lippische Landeszeitung im Juni 2024. Daher hat der Trägerverein beschlossen, die Spezialklinik mit 30 Betten zum 31.12.2024 zu schließen, heißt es dort. Von der Schließung sind 31 Mitarbeiter betroffen.
Krankenhausschließungen im November
Anfang November wurde das EVK Münster – Alexianer Johannisstift in Münster geschlossen. Der Krankenhausbetrieb wurde eingestellt, die Leistungsangebote in die zwei anderen Krankenhäuser der Alexianer in Münster verlagert. Die Alexianer hatten das ehemalige Evangelische Krankenhaus mit 170 Betten im Jahr 2021 übernommen. Die Alexianer Gruppe hatte im Mai dieses Jahres bekanntgegeben, einem Anhörungsschreiben des Landes NRW zu folgen, darin wurden den EVK- Leistungsbereichen keine Fallzahlen für 2025 mehr zugeordnet. Wirtschaftliche und räumliche Herausforderungen untermauerten die Entscheidung der Alexianer, den Betrieb einzustellen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Krankenhausschließungen im Oktober
Im Oktober 2024 wurden keine Krankenhäuser geschlossen. Es ist der erste Monat im laufenden Jahr, in dem keine Schließungen zu verzeichnen sind.
Krankenhausschließungen im September
Zum 30.09.2024 wurde die Meine Berglandklinik Lüdenscheid in Nordrhein-Westfalen geschlossen. Die Belegklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe mit 28 Betten existierte seit 52 Jahren. Die Klinik wurde im neuen Krankenhausplan des Landes Nordrhein-Westfalen nicht mehr berücksichtigt. Wie come-on.de berichtet, sind 72 Mitarbeiter von der Schließung betroffen. Die Betreibergesellschaft der Klinik gehört zur Evidia Group, einem Portfoliounternehmen des Private Equity Unternehmens EQT. 2017 hatte die Deutsche Radiologie Holding GmbH die Klinik übernommen. Seit 2020 firmierte die Gesellschaft als Meine Radiologie Holding GmbH. 2021 erfolgte der Zusammenschluss mit der blikk Holding sowie der skandinavischen Aleris Imaging Group zur Evidia Group.
Krankenhausschließungen im August
Seit Mitte August ist das DRK Krankenhaus Altenkirchen-Hachenburg im Landkreis Altenkirchen (Westerwald), Rheinland-Pfalz geschlossen. In dem Krankenhaus mit 160 Betten, bleibt nur die Kinder- und Jugendpsychiatrie mit voll- und teilstationären Behandlungen sowie der Institutsambulanz erhalten, welche 20 Betten im stationären Bereich umfasst. Weiter gibt es am Standort das Medizinische Versorgungszentrum und die Schmerzambulanz sowie die Schmerztagesklinik. Träger des Krankenhauses in Altenkirchen ist die DRK gemeinnützige Krankenhausgesellschaft mbH Rheinland-Pfalz, die auch die DRK- Krankenhäuser in Neuwied, Alzey, Kirchen und Hachenburg betreibt. Vor einem Jahr musste die Betreibergesellschaft Insolvenz anmelden. Im Zuge der darauffolgenden Umstrukturierung, wurden am Standort in Altenkirchen seit Frühjahr 2024 fast nur noch ambulante Behandlungen durchgeführt.
Die zweite Krankenhausschließung im August 2024 betrifft das Bundesland Thüringen. Dort hat Ende August die Sternbach-Klinik in Schleiz im Saale-Orla-Kreis geschlossen. Die Betreibergesellschaft des Hauses mit 104 Betten, hatte im Juni ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. So sollten Partner und Investoren für die Klinik gefunden werden. Da dies nicht gelungen ist, wurde am 30.08.2024 das Insolvenzverfahren eröffnet und die Klinik zum 31.08. geschlossen. Rund 200 Angestellte sind von der Schließung betroffen.
Krankenhausschließungen im Juli
Seit Ende Juli ist die Helios OrthoClinic im Bayerischen Hammelburg geschlossen. Die Abteilungen Orthopädie und Geriatrie wurden an den Standort Bad Kissingen verlegt. Damit verliert die 11.000 Einwohner zählende Stadt ihr Krankenhaus. Die über 50 Betten verfügende Helios OrthoClinic Hammelburg, war seit 2014 in der Trägerschaft von Helios.
Auch die Rotkreuzklinik Lindenberg musste Ende Juli schließen. Die Betreibergesellschaft, die Rotkreuzklinik Lindenberg gGmbH, hatte Im Juli 2023 ein Schutzschirmverfahren beantragt. Nun wurden die Sanierungsmaßnahmen durch Liquidation beendet. Das Krankenhaus mit 174 Betten im Landkreis Lindau, Bayern, stand unter Trägerschaft der Schwesternschaft München vom BRK e.V., die ebenfalls Trägerin der im Juni geschlossenen Rotkreuzklinik Wertheim waren. Noch 2019 war ein Ersatzneubau für die Rotkreuzklinik Lindenberg geplant.
Krankenhausschließungen im Juni
Im Juni kam es zu insgesamt drei Krankenhausschließungen. Im Bundesland Baden-Württemberg sind das Krankenhaus St. Vincentius in Heidelberg und das Rotkreuzklinikum Wertheim betroffen. Für die Häuser St. Vincentius und Salem, die sich beide in der Trägerschaft der Evangelischen Stadtmission Heidelberg befinden, wurde im November 2023 ein Schutzschirmverfahren eingeleitet. Zum 1. Februar 2024 wurde das Hauptverfahren eröffnet. Vor diesem Hintergrund ist beschlossen worden, die beiden Standorte unter dem Dach des Salem Krankenhauses zu vereinen und das St. Vincentius Krankenhaus zu schließen. Das St. Vincentius Krankenhaus verfügte über 84 Betten.
Die zweite Krankenhausschließung in Baden-Württemberg betrifft das Rotkreuzklinikum Wertheim. Auch hier befand sich die Trägergesellschaft , die Rotkreuzklinik Wertheim gGmbH, welche zur Schwesternschaft München vom BRK e.V. gehört, seit September 2023 in einem Insolvenzverfahren. Das Haus mit 170 Betten sollte zuletzt von einem privaten Träger übernommen und als Fachklinik weitergeführt werden. Die Übernahme hat sich jedoch Mitte Juni zerschlagen. Somit musste die Klinik Ende Juni geschlossen werden.
In Bayern wurde Ende Juni die zur Kliniken Südostbayern AG gehörende Kreisklinik Vinzentinum Ruhpolding geschlossen. Das Haus mit 76 Betten war auf die Schmerztherapie spezialisiert. Das Schmerzzentrum wurde an den Standort der Kreiskliniken Trostberg verlegt.
Krankenhausschließungen im Mai
Ende Januar 2024 hat die Ameos-Gruppe in einer Pressemeldung über die bevorstehende strukturelle Neuausrichtung des Standorts Bremerhaven informiert. Aufgrund der äußerst herausfordernden Rahmenbedingungen durch Kostensteigerungen und Fachkräftemangel, sei eine umfassende Veränderung des Leistungsspektrums der beiden Bremerhavener Kliniken notwendig, hieß es. Im Zuge der Umstrukturierung sind Fachabteilungen an den Standort Am Bürgerpark verlegt, bzw. ganz geschlossen worden. Das Ameos Klinikum Bremerhaven Mitte, ist seit 1. Mai 2024 geschlossen. Der Standort soll zu einem ambulanten OP- Zentrum umgebaut werden. Das seit 2014 zur Ameos-Gruppe gehörende Klinikum Bremerhaven-Mitte, verfügte über 182 Betten.
Auch das St. Marien Krankenhaus im nordrhein-westfälischen Ratingen ist geschlossen. Mitte Mai wurde in dem Haus mit 191 Betten der Betrieb eingestellt. Anfang April 2024 war ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über die St. Marien-Krankenhaus GmbH eröffnet worden. Im Januar hatte das Unternehmen ein Schutzschirmverfahren beantragt, jedoch keinen Investor gefunden. Die gemeinnützigen St. Marien-Krankenhaus GmbH, befand sich in Trägerschaft der Katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul Ratingen (94 % der Anteile) und der Benedictus-Stiftung Ratingen.
Krankenhausschließungen im April
Bereits im November 2023 hatte der Lörracher Kreistag die Schließung des Kreiskrankenhauses Rheinfelden aus finanziellen Gründen beschlossen. Nun wurde der Standort mit 115 Betten geschlossen und die Patienten in die Krankenhäuser nach Lörrach und Schopfheim verlegt. In Rheinfelden wird es in Zukunft nur noch ambulante Behandlungsangebote geben. Träger der Kliniken des Landkreises Lörrach ist der Landkreis. Ursprünglich sollte das Kreiskrankenhaus Rheinfelden erst nach der Eröffnung der neuen Zentralklinik in Lörrach geschlossen werden.
Krankenhausschließungen im März
Zum 1. März wurde das St. Elisabeth-Krankenhaus im rheinland-pfälzischen Lahnstein geschlossen. Lediglich die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Standort konnte erhalten werden. Hier hat die BBT-Gruppe die Trägerschaft übernommen. Die Klinik verfügt über 60 Betten und 20 tagesklinische Plätze für die psychiatrische Behandlung. Das St. Elisabeth-Krankenhaus mit insgesamt 220 Betten, befand sich seit November 2023 in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Mit der Schließung verliert Lahnstein, eine Stadt mit rund 19.000 Einwohnern, sein Krankenhaus. In der Vergangenheit sicherte das St. Elisabeth Krankenhaus Lahnstein als größtes Krankenhaus im Rhein-Lahn-Kreis die medizinische Grund- und Regelversorgung. Träger des Krankenhauses war bis zur Schließung der bundesweit tätige Elisabeth Vinzenz Verbund. Der Verbund zählt zu den größten katholischen Trägern von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Ausbildungsstätten in Deutschland.
Krankenhausschließungen im Februar
Im vergangen Jahr wurde das Zukunftskonzept erarbeitet, welches die Klinikversorgung im Landkreis Weilheim-Schongau unter der Trägerschaft der Krankenhaus GmbH Landkreis Weilheim-Schongau, dauerhaft sicherstellen soll. Darin wurde festgelegt, den Standort Weilheim als Schwerpunktversorger auszubauen und den Standort Schongau zukünftig als Regionales Gesundheitszentrum zu führen. Im Zuge dieser Planung wurde das Krankenhaus Schongau zum 29. Februar 2024 geschlossen. Am 1. März 2024 eröffnete das Regionale Gesundheitszentrum SOGESUND – Medizinisches Zentrum. In Folge der Umstrukturierung wurden laut Landsberger Tagblatt 162,2 Vollzeitstellen gestrichen. Das Krankenhaus Schongau verfügte über 180 Betten und hatte sieben Haupt- und drei Belegabteilungen.
Krankenhausschließungen im Januar
Mitte Dezember vergangenen Jahres teilten Helios mit, das Krankenhaus am Standort Dippoldiswalde in ein Gesundheitszentrum mit ambulantem Behandlungsangebot umzuwandeln. Der Standort Dippoldiswalde wird ab 1. Januar 2024 schwerpunktmäßig als drittes sächsisches Gesundheitszentrum mit breitem ambulanten Portfolio und einer ambulanten Notfallversorgung aufgestellt. Werktägig stehen Patientinnen und Patienten zehn Praxen verschiedenster Fachrichtungen sowie von 07:30 bis 16 Uhr eine allgemein-internistische Versorgung in der Notfallambulanz zur Verfügung, schrieb Helios in einer Pressemitteilung. Der Bedarf an ambulanten Angeboten nimmt stetig zu, hieß es weiter. „Daher ist bereits gegenwärtig die Ansiedelung weiterer Praxen sowie die Erweiterung der ambulanten OP-Kapazitäten im Gespräch. Patientinnen und Patienten profitieren dann von weiteren ambulanten Angeboten und Leistungen in Dippoldiswalde“, teilte der Klinikgeschäftsführer der Helios Weißeritztal-Kliniken, Philipp Smolka, mit. Das Krankenhaus Dippoldiswalde verfügte über 60 Betten.
Krankenhausschließungen im Dezember
Im Dezember wurden insgesamt sechs Krankenhäuser in den Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Bayern und Baden-Württemberg geschlossen. Den größten Verlust an stationären Krankenhausbetten hat das Bundesland Baden-Württemberg zu verzeichnen. Größtes von den Schließungen betroffenes Haus, ist die Helfenstein Klinik in Geislingen an der Steige. Die Helfenstein Klinik gehört zu den Alb Fils Kliniken, welche sich in der Trägerschaft des Landkreises Göppingen befinden. 839 Betten fielen der Schließung Ende Dezember zum Opfer. Zukünftig wird der Standort als „Gesundheitszentrum Helfenstein“ mit ausschließlich ambulantem Behandlungsangebot weitergeführt.
In Nordrhein-Westfalen wurden im Dezember zwei Standorten der insolventen Kplus Gruppe geschlossen. Die St. Lukas Klinik in Solingen mit 300 Betten sowie das St. Josef Krankenhaus in Haan mit 217 Betten.
In Bayern wurde Mitte Dezember die stationäre Versorgung am Klinikum Neuendettelsau eingestellt. Der Betreiber Diakoneo begründet die Schließung mit einer schlechten finanziellen Lage. Am Standort Neuendettelsau soll ein Gesundheitszentrum für die ambulante Patientenversorgung entstehen. Somit verbleiben für den Landkreis Ansbach 350 Krankenhausbetten in den ANregiomed-Kliniken in Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber.
Ebenfalls schließen musste die Lungenklinik Ballenstedt im Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt. Die Klinik mit 99 Betten war zuvor in finanzielle Schieflage geraten. Auf dem Gelände der Klinik soll ein Medizinisches Versorgungszentrum entstehen.
Auch in Niedersachsen musste eine weitere Klinik schießen. Die Hautklinik Bad Rothenfelde mit 33 Betten für die stationäre Behandlung von Hauterkrankungen, hat Ende Dezember den Betrieb eingestellt. Wie in der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) zu lesen ist, musste die Klinik aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen geschlossen werden, so Geschäftsführerin Jutta Bock gegenüber der NOZ.
Krankenhausschließungen im November
Im November 2023 waren zwei Krankenhäuser von einer Schließung betroffen. Zum einen traf es das AGAPLESION Evangelisches Krankenhaus Holzminden, zum anderen die Klinik Dr. med. T. Witwity aus Stade. Damit gingen dem Bundesland Niedersachsen insgesamt 200 Betten verloren.
Die Betreibergesellschaft des AGAPLESION Evangelisches Krankenhaus Holzminden, hatte Mitte August beim zuständigen Amtsgericht einen Insolvenzantrag eingereicht. Die wirtschaftliche Situation des Standorts Holzminden war laut Pressemitteilung von AGAPLESION bereits seit längerer Zeit angespannt. „Wir haben in den letzten Jahren nichts unversucht gelassen und viel Zeit, Geld und Know-how investiert, um unser Krankenhaus in Holzminden unter schwierigsten Rahmenbedingungen wirtschaftlich zu stabilisieren. In den letzten Monaten hat sich aufgrund der inflationsbedingten Kostensteigerungen die wirtschaftliche Situation enorm zugespitzt. Leider können wir unter den aktuellen gesundheitspolitischen Voraussetzungen, die keinerlei Perspektiven bieten, den Krankenhausbetrieb in Holzminden nicht länger aufrechterhalten“, so Dr. Markus Horneber, Vorstandsvorsitzender des Mehrheitsgesellschafters AGAPLESION gAG.
Wie der NDR berichtete, scheiterte das Rettungskonzept von Stadt und Landkreis, wonach das Krankenhaus saniert und die Bettenzahl reduziert werden sollte. Daraufhin wurde Ende November wurde die Schließung des AGAPLESION Evangelisches Krankenhaus Holzminden bekanntgegeben.
Die Fachklinik für Chirurgie und Orthopädie Dr. med. T. Witwity befand sich seit Anfang September 2023 in einem Insolvenzverfahren. Die Klinik verfügte über 17 Betten für die stationäre Behandlung. Wie die Kreiszeitung Wochenblatt berichtete, sollte das Insolvenzverfahren dazu genutzt werden, Kapital zu beschaffen und die Klinik auf ambulante Operationen auszurichten. Ein Verkauf habe sich jedoch im bestehenden Zeitrahmen nicht realisieren lassen so die Kreiszeitung Wochenblatt weiter. Ende November musste die Klinik daher ihren Betrieb einstellen.
Krankenhausschließungen im Oktober
Ende August gaben der Betreiber des Lübecker Marienkrankenhauses, die Katholisches Marien-Krankenhaus Lübeck gemeinnützige GmbH, die Schließung des Standorts bekannt. Das Haus mit 55 Betten, welches zum Katholischen Krankenhausverbund ANSGAR Gruppe gehörte, war bereits vorher finanziell angeschlagen. Anfang des Jahres wurde die geplante Übernahme des Marienkrankenhauses durch das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein bekannt. Die Beteiligten versuchten eine Lösung für das Marienkrankenhaus zu finden. In einer Mitteilung des Marienkrankenhauses Ende August dieses Jahres hieß es dann: „Es musste festgestellt werden, dass alle in den vergangenen Monaten erarbeiteten Konzepte, aus rechtlichen oder wirtschaftlichen Gründen nicht unmittelbar tragfähig sind. Die Beteiligten bedauern, dass im Ergebnis die Voraussetzungen derzeit nicht gegeben sind, um den Betrieb für die belegärztliche Tätigkeit am Standort (…) nach dem 1. Oktober weiter fortzusetzen.“ Ende September hat das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein auf dem Campus Lübeck den neuen Marienkreissaal eröffnet. Das UKSH hatte allen Marienkrankenhaus-Mitarbeitenden ein Angebot zur Übernahme unterbreitet.
Krankenhausschließungen im August
Ende August haben die HELIOS Kliniken ihr Krankenhaus im niedersächsischen Bad Gandersheim geschlossen. Das Haus mit 100 Betten sei in seiner bisherigen Form nicht mehr sinnvoll weiterzubetreiben hieß es vor über einem Jahr in einer Pressemitteilung von Helios. Als Gründe wurden unter anderem eine sehr geringe Auslastung, die zunehmende Spezialisierung und Ambulantisierung in der Medizin sowie hohe Vorhaltekosten, um nachhaltig den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen und eine hohe Qualität garantieren zu können, genannt. Mit seiner Bettenzahl war das HELIOS Klinikum Bad Gandersheim das kleinste Krankenhaus im Landkreis Northeim.
Krankenhausschließungen im Juli
Das Krankenhaus Bad Waldsee hat seinen Betrieb zum 19.07.2023 eingestellt. Damit wurde das Krankenhaus früher geschlossen als geplant, vorgesehen war die Schließung ursprünglich für Ende September. Das Krankenhaus Bad Waldsee gehörte zur Oberschwabenklinik gGmbH. Das vor über 110 Jahren erbaute Krankenhaus verfügte über 85 Betten. Die Oberschwabenklinik gGmbH, deren Gesellschafter die Stadt und der Landkreis Ravensburg sind, betreibt das Westallgäu-Klinikum in Wangen im Allgäu mit 205 Betten und das St. Elisabeth-Klinikum in Ravensburg mit 542 Betten. Am Standort Bad Waldsee hat in den Räumlichkeiten des geschlossenen Krankenhauses das MVZ Bad Waldsee eröffnet, welches ebenfalls von der Oberschwabenklinik gGmbH betrieben wird.
Krankenhausschließungen im Juni
Auch im Monat Juni setzt sich der Verlust von Krankenhäusern weiter fort. So plant das Klinikum Landau-Südliche Weinstraße, den kleinsten Standort in Annweiler Ende Juni zu schließen. Mit 72 Betten ist die Klinik Annweiler das kleinste Haus des Klinikverbundes. Die Klinik Annweiler hält eine Abteilung für Innere Medizin vor.
Auch die Schließung der Paracelsus Klinik in Bad Ems ist endgültig besiegelt, Ende Juni wird der Klinikbetrieb eingestellt. Ursprünglich sollte die Klinik am Standort Bad Ems bereits zum 31.03.2023 schließen. 178 Planbetten sind von der Schließung betroffen. Für den Betreiber, die Paracelsus Kliniken Deutschland GmbH & Co. KGaA, ist es bereits die zweite Klinik die in diesem Jahr geschlossen wird.
Eine weitere Schließung betrifft das Hegau-Bodensee-Klinikum Radolfzell. Die Klinik gehört zum Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz und verfügt über 148 Betten. Im Februar diesen Jahres war die Schließung des Hauses zum 30.06.2023 bekanntgegeben worden. Das Hegau-Bodensee-Klinikum Radolfzell beschäftigt 210 Mitarbeiter, welche zukünftig zum Großteil an den übrigen Kliniken des Gesundheitsverbundes weiter beschäftigt werden.
Krankenhausschließungen im März
Im Monat März sind vier Krankenhausschließungen zu verzeichnen. Es betrifft Krankenhäuser in den Bundesländern Rheinland- Pfalz, Nordrhein- Westfalen, Sachsen und dem Saarland. Mit der Paracelsus Klinik im sächsischen Reichenbach, trifft es in diesem Monat eine Klinik der Paracelsus-Kliniken Deutschland GmbH & Co. KGaA. Das regionale Akut-Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung verfügt über 182 Betten und beschäftigt rund 300 Mitarbeiter. Jährlich werden hier ca. 19.300 Patienten stationär und ambulant behandelt. Bereits im vergangenen Sommer hatte die Paracelsus Klinik Reichenbach GmbH ein Insolvenzverfahren wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beantragt.
Im Saarland wurde das Evangelische Stadtkrankenhaus in Saarbrücken geschlossen. Das Haus mit 140 Betten hatte in den vergangenen Jahren erhebliche finanzielle Verluste gemacht. Daher hatte der Betreiber, die Stiftung kreuznacher diakonie bereits im vergangenen Herbst beschlossen, den Betrieb einzustellen. Die kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts mit Sitz in Bad Kreuznach, beschäftigt insgesamt rund 6.800 Mitarbeiter. Sie ist Betreiberin von fünf Krankenhäusern in den Bundesländern Saarland und Rheinland- Pfalz.
In Nordrhein- Westfalen ist die Ortho-Klinik in Dortmund der Evangelische Stiftung Volmarstein und das St. Josef Krankenhaus in Linnich des Betreibers Nord-Kreis Kliniken Linnich und Jülich GmbH betroffen. Das zur Marienhaus- Gruppe gehörende St. Josef- Krankenhaus im rheinland- pfälzischen Adenau, schließt ebenfalls. Damit gehen insgesamt 605 Betten verloren.
Liste der 100 größten Krankenhausträger
- Unternehmensprofile mit Namen und Kontaktdaten im Excel-Format
- Anzahl der Standorte und Gesamtbettenzahl
- DSGVO konforme Detailinformationen
Über den Autor
Katharina Knauf
Mein Name ist Katharina Knauf, ich bin Diplom-Sozialpädagogin mit Master in Leadership and Communication Management und habe mich auf die Themen Recht, Soziologie, Politik und Sozialmedizin spezialisiert, um Sie dabei zu unterstützen, den Gesundheitsmarkt aus ökonomischer Sicht zu betrachten, ohne dabei seine spezifischen Besonderheiten aus den Augen zu verlieren.