Erhalten Sie mit uns einen aktuellen Überblick über die Krankenhausschließungen in den jeweiligen Bundesländern.

Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in Deutschland hat sich im Verlauf des vergangenen Jahres weiter zugespitzt. Besonders gestiegene Energie- und Personalkosten sowie die geplante Krankenhausreform machen den Krankenhäusern zu schaffen. Im Juli 2023 haben sich Bund und Länder auf die Eckpunkte der Krankenhausreform geeinigt. Die Krankenhausreform hat zum Ziel, Klinikschließungen zu vermeiden und eine gute medizinische Versorgung auch in ländlichen Regionen sicherzustellen. Es ist geplant, die derzeit gültige Abrechnung über die Fallpauschale durch eine Vorhaltepauschale zu ersetzen. Demnach würde es dann nicht mehr darum gehen, wie viele Patienten mit bestimmten Krankheitsbildern in einer Klinik behandelt werden. Vielmehr sollen die Kliniken dann Geld für das Vorhalten von Leistungen bekommen.

Krankenhausschließungen nach Monaten

Krankenhausschließungen im Juni

Im Juni kam es zu insgesamt drei Krankenhausschließungen. Im Bundesland Baden-Württemberg sind das Krankenhaus St. Vincentius in Heidelberg und das Rotkreuzklinikum Wertheim betroffen. Für die Häuser St. Vincentius und Salem, die sich beide in der Trägerschaft der Evangelischen Stadtmission Heidelberg befinden, wurde im November 2023 ein Schutzschirmverfahren eingeleitet. Zum 1. Februar 2024 wurde das Hauptverfahren eröffnet.  Vor diesem Hintergrund ist beschlossen worden, die beiden Standorte unter dem Dach des Salem Krankenhauses zu vereinen und das St. Vincentius Krankenhaus zu schließen. Das St. Vincentius Krankenhaus verfügte über 84 Betten.

Die zweite Krankenhausschließung  in Baden-Württemberg betrifft das Rotkreuzklinikum Wertheim. Auch hier befand sich die Trägergesellschaft , die Rotkreuzklinik Wertheim gGmbH, welche zur Schwesternschaft München vom BRK e.V. gehört, seit September 2023 in einem Insolvenzverfahren. Das Haus mit 170 Betten sollte zuletzt von einem privaten Träger übernommen und als Fachklinik weitergeführt werden. Die Übernahme hat sich jedoch Mitte Juni zerschlagen. Somit musste die Klinik Ende Juni geschlossen werden.

In Bayern wurde Ende Juni die zur Kliniken Südostbayern AG gehörende Kreisklinik Vinzentinum Ruhpolding geschlossen. Das Haus mit 76 Betten war auf die Schmerztherapie spezialisiert. Das Schmerzzentrum wurde an den Standort der Kreiskliniken Trostberg verlegt.

Anzahl der Betten in den Bundesländern, die durch eine Klinikschließung verloren gehen.

Krankenhausschließungen im Mai

Ende Januar 2024 hat die Ameos-Gruppe in einer Pressemeldung über die bevorstehende strukturelle Neuausrichtung des Standorts Bremerhaven informiert. Aufgrund der äußerst herausfordernden Rahmenbedingungen durch Kostensteigerungen und Fachkräftemangel, sei eine umfassende Veränderung des Leistungsspektrums der beiden Bremerhavener Kliniken notwendig, hieß es. Im Zuge der Umstrukturierung sind Fachabteilungen an den Standort Am Bürgerpark verlegt, bzw. ganz geschlossen worden. Das Ameos Klinikum Bremerhaven Mitte, ist seit 1. Mai 2024 geschlossen. Der Standort soll zu einem ambulanten OP- Zentrum umgebaut werden. Das seit 2014 zur Ameos-Gruppe gehörende Klinikum Bremerhaven-Mitte, verfügte über 182 Betten.

Auch das St. Marien Krankenhaus im nordrhein-westfälischen Ratingen ist geschlossen. Mitte Mai wurde in dem Haus mit 191 Betten der Betrieb eingestellt. Anfang April 2024 war ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über die St. Marien-Krankenhaus GmbH eröffnet worden. Im Januar hatte das Unternehmen ein Schutzschirmverfahren beantragt, jedoch keinen Investor gefunden. Die gemeinnützigen St. Marien-Krankenhaus GmbH, befand sich in Trägerschaft der  Katholische Kirchengemeinde St. Peter und Paul Ratingen (94 % der Anteile) und der Benedictus-Stiftung Ratingen.

Krankenhausschließungen im April

Bereits im November 2023 hatte der Lörracher Kreistag die Schließung des Kreiskrankenhauses Rheinfelden aus finanziellen Gründen beschlossen. Nun wurde der Standort mit 115 Betten geschlossen und die Patienten in die Krankenhäuser nach Lörrach und Schopfheim verlegt. In Rheinfelden wird es in Zukunft nur noch ambulante Behandlungsangebote geben. Träger der Kliniken des Landkreises Lörrach ist der Landkreis. Ursprünglich sollte das Kreiskrankenhaus Rheinfelden erst nach der Eröffnung der neuen Zentralklinik in Lörrach geschlossen werden.

Krankenhausschließungen im März

Zum 1. März wurde das St. Elisabeth-Krankenhaus im rheinland-pfälzischen Lahnstein geschlossen. Lediglich die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Standort konnte erhalten werden. Hier hat die BBT-Gruppe die Trägerschaft übernommen. Die Klinik verfügt über 60 Betten  und 20 tagesklinische Plätze für die psychiatrische Behandlung. Das St. Elisabeth-Krankenhaus mit insgesamt 220 Betten, befand sich seit November 2023 in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Mit der Schließung verliert Lahnstein, eine Stadt mit rund 19.000 Einwohnern, sein Krankenhaus. In der Vergangenheit sicherte das St. Elisabeth Krankenhaus Lahnstein als größtes Krankenhaus im Rhein-Lahn-Kreis die medizinische Grund- und Regelversorgung. Träger des Krankenhauses war bis zur Schließung der bundesweit tätige Elisabeth Vinzenz Verbund. Der Verbund zählt zu den größten katholischen Trägern von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Ausbildungsstätten in Deutschland.

Krankenhausschließungen im Februar

Im vergangen Jahr wurde das Zukunftskonzept erarbeitet, welches die Klinikversorgung im Landkreis Weilheim-Schongau unter der Trägerschaft der Krankenhaus GmbH Landkreis Weilheim-Schongau, dauerhaft sicherstellen soll. Darin wurde festgelegt, den Standort Weilheim als Schwerpunktversorger auszubauen und den Standort Schongau zukünftig als Regionales Gesundheitszentrum zu führen. Im Zuge dieser Planung wurde das Krankenhaus Schongau zum 29. Februar 2024 geschlossen. Am 1. März 2024 eröffnete das Regionale Gesundheitszentrum SOGESUND – Medizinisches Zentrum. In Folge der Umstrukturierung wurden laut Landsberger Tagblatt 162,2 Vollzeitstellen gestrichen. Das Krankenhaus Schongau verfügte über 180 Betten und hatte sieben Haupt- und drei Belegabteilungen.

Krankenhausschließungen im Januar

Mitte Dezember vergangenen Jahres teilten Helios mit, das Krankenhaus am Standort Dippoldiswalde in ein Gesundheitszentrum mit ambulantem Behandlungsangebot umzuwandeln. Der Standort Dippoldiswalde wird ab 1. Januar 2024 schwerpunktmäßig als drittes sächsisches Gesundheitszentrum mit breitem ambulanten Portfolio und einer ambulanten Notfallversorgung aufgestellt. Werktägig stehen Patientinnen und Patienten zehn Praxen verschiedenster Fachrichtungen sowie von 07:30 bis 16 Uhr eine allgemein-internistische Versorgung in der Notfallambulanz zur Verfügung, schrieb Helios in einer Pressemitteilung. Der Bedarf an ambulanten Angeboten nimmt stetig zu, hieß es weiter. „Daher ist bereits gegenwärtig die Ansiedelung weiterer Praxen sowie die Erweiterung der ambulanten OP-Kapazitäten im Gespräch. Patientinnen und Patienten profitieren dann von weiteren ambulanten Angeboten und Leistungen in Dippoldiswalde“, teilte der Klinikgeschäftsführer der Helios Weißeritztal-Kliniken, Philipp Smolka, mit. Das Krankenhaus Dippoldiswalde verfügte über 60 Betten.

Bereits 2023 ist es zu vermehrten Krankenhausschließungen gekommen. Einen Überblick über die Schließungen 2023 erhalten Sie hier.


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