Die Rehaklinik St. Marien aus Bad Soden steht vor dem Aus. Das berichtet die Fuldaer Zeitung. Demnach soll der Betrieb im kommenden Monat eingestellt werden. Für Bad Soden bedeutet das die dritte Schließung einer Rehaklinik innerhalb weniger Jahre. Die Rehaklinik St. Marien bietet die seltene Kombination aus Orthopädie und Geriatrie. Durch die Schließung wird es in Hessen zukünftig nur noch eine weitere Reha-Einrichtung mit diesem Fokus geben.

Betriebseinstellung nach 120 Jahren

Yun Zhang, die Geschäftsführerin der Klinik St. Marien GmbH & Co. KG, informierte die Fuldaer Zeitung darüber, dass die letzten Patienten der orthopädischen und geriatrischen Rehabilitationsklinik voraussichtlich bis Ende Juli entlassen werden. Im Anschluss daran wird der Betrieb der 120 Jahre alten Einrichtung eingestellt. Die Klinik, die 1905 von Dorfpfarrer Pacificus Schulz als Sanatorium Marienheim gegründet wurde, gehört seit 2017 der Reha Klinik St. Marien Grundstücksgesellschaft mbH.

Rehaklinik St. Marien aus Bad Soden schließt

Keine Insolvenz, sondern ordnungsgemäße Abwicklung

Geschäftsführerin Yun Zhang betont, dass ihr Unternehmen keine Insolvenz anmelden werde. Alle offenen Rechnungen sollen beglichen und die Unternehmensverbindlichkeiten erfüllt werden, um eine ordnungsgemäße Schließung der Klinik sicherzustellen. Die etwa 70 verbliebenen Mitarbeiter sind in einer Personalversammlung über die geplante Schließung informiert worden.

Stopp der Patientenzuweisung durch Krankenkassen

Durch personelle Veränderungen seien die Belegungszahlen laut der Geschäftsführerin wieder gestiegen. Von den Patienten habe es außerdem meist positive Rückmeldungen zur Klinik gegeben. Nichtsdestotrotz seien im Frühjahr bei den Vertragspartnern der Klinik, den gesetzlichen Krankenkassen, vermehrt anonyme Anzeigen eingegangen, weshalb die Krankenkassen die Patientenzuweisung vorübergehend bis zum Abschluss einer Überprüfung gestoppt hätten. Da solche Überprüfungen üblicherweise mehrere Monate dauern, kann der Betrieb ohne die Einnahmen aus den Tagespauschalen für die Patienten nicht weiter aufrechterhalten werden. Die Patientenanzahl liegt mittlerweile deutlich unterhalb der Rentabilitätsgrenze.

Finanzielle Schwierigkeiten durch mehrere Faktoren

Die in Berlin ansässige Inhaberin der Klinik erklärt, dass nicht eigenes Fehlmanagement, sondern vielmehr diverse Vertrauensbrüche, „unlautere Abwerbungen“ und möglicherweise damit verbundene externe Einflüsse die Ursache für die schwierige Situation seien. Diese Faktoren hätten dazu geführt, dass die Krankenkassen die Zuweisung von Patienten vorübergehend gestoppt haben. Um den Betrieb und die Gehaltszahlungen weiterhin sicherzustellen, musste sie bereits ihre persönlichen Rücklagen in Anspruch nehmen, da die Mittel des Unternehmens erschöpft sind. Sie könne momentan jedoch keine weiteren Details bereitstellen, da arbeits- und strafrechtliche Verfahren entweder bereits laufen oder noch eingeleitet werden sollen. Die rechtliche Aufarbeitung dieser Angelegenheiten habe dabei oberste Priorität.


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