Insolvenz in Eigenverwaltung: Die Sternbach-Klinik im thüringischen Schleiz hat ein entsprechendes Verfahren beantragt. Das zuständige Amtsgericht in Gera hat dem Antrag bereits zugestimmt. Wie die Klinik in einer Pressemeldung mitteilt, soll das Eigenverwaltungsverfahren dazu genutzt werden, die Finanzierung neu zu ordnen.

Eigenverwaltungsverfahren trotz positiver Entwicklung nötig

Trotz positiver Entwicklung in den vergangenen drei Jahren, kann die Sternbach-Klinik Schleiz noch nicht kostendeckend arbeiten. 2021 hatte der neue Gesellschafter Sternbach das Krankenhaus aus kommunaler Trägerschaft übernommen und so vor der drohenden Schließung bewahrt. Seither haben sich die Patientenzahlen jährlich um 30 Prozent erhöht. Zugleich wurden in diesem Zeitraum rund 60 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt, und auch die Ertragssituation hat sich verbessert. “Von unserer Struktur und Versorgungsspektrum entsprechen wir schon jetzt der Zielvorstellung der Gesundheitsreform“, betonte Geschäftsführerin Katrin Porsch. So werden künftig bedarfsnotwendige Krankenhäuser im ländlichen Raum mit einer Vorhaltepauschale unterstützt. „Unter den noch geltenden Finanzierungsbedingungen ist es für Krankenhäuser unserer Größenordnung allerdings extrem schwer, aus eigener Kraft kostendeckend zu wirtschaften.“

Sternbach-Klinik Bettenzahl, Mitarbeiter, Behandlungszahlen, Umsatz

Ausbau und Entwicklung von Kooperationsstrukturen geplant

Die Sternbach-Klinik plant den Ausbau bestehender Kooperationen und die Entwicklung neuer Kooperationsstrukturen. Ein Zusammenschluss mit einem größeren Partner oder mehreren Häusern wäre denkbar, heißt es. „Im Verbund würden sich die Finanzierungsbedingungen schon kurzfristig deutlich verbessern und sich für alle Seiten Vorteile ergeben – bei der Personalgewinnung, bei der Kostenstruktur und bei der Auslastung. Und mit der Umsetzung der Reform werden wir künftig auch wieder wirtschaftlich abgesichert arbeiten können“, sagt Klinik-Geschäftsführer Dr. Arne Ballies.

Gespräche mit Interessenten werden vorangetrieben

Für die Phase der Eigenverwaltung wird die Geschäftsführung vom erfahrenen Restrukturierungsexperten Thomas Mulansky von der Dresdner Kanzlei Mulansky + Kollegen unterstützt. Gemeinsam werden sie nun die Gespräche mit Interessenten vorantreiben. Als vorläufiger Verwalter wurde Marcello Di Stefano von der Kanzlei diligens Rechtsanwälte bestellt. „Die Sternbach-Klinik Schleiz hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt und ist im Grunde jetzt schon fit für die Gesundheitsreform“, so Di Stefano. „Das ist eine gute Ausgangsposition für die angestrebte Lösung.“


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