Erst im vergangenen Monat wurde das Marienhospital Ankum-Bersenbrück zu Niedersachsens erstem Regionalen Gesundheitszentrum. Nun erfolgt bereits die zweite Umwandlung eines Krankenhauses. Die Trägergesellschaft Kliniken Aurich-Emden-Norden mbH hat kürzlich beschlossen, ihren Standort in Norden zukünftig als Regionales Gesundheitszentrum zu führen. Grund für diesen Schritt sind anhaltender Personalmangel und damit verbundene Kosten, vor allem für den Einsatz von Honorarärzten. „Die medizinische Qualität ist bei dem überwiegenden Einsatz von Honorarkräften nicht mehr kontrollierbar und deutlich rückläufig. Als Krankenhausträger haben wir dieser Entwicklung zum Schutz unserer Patienten Rechnung zu tragen. Wir haben jedoch ein Konzept erarbeitet, welches weiterhin eine wichtige medizinische Versorgung vor Ort in Norden gewährleistet“ sagt der Geschäftsführer der Trägergesellschaft, Dirk Balster. Frühestmöglicher Termin für die Umwandlung in ein Regionales Gesundheitszentrum ist der 1. Juli 2023.
Der Aufsichtsratsvorsitzende, Landrat Olaf Meinen und Oberbürgermeister Tim Kruithoff begrüßen die geplante Umwandlung des Standorts Norden in ein Regionales Gesundheitszentrum. Aus ihrer Sicht, ergeben sich dadurch gute Perspektiven sowohl für die Mitarbeiter als auch für die medizinische Versorgung. Besonders wichtig ist den Verantwortlichen eine Einbindung der Mitarbeiter. Hierzu haben sich Arbeitnehmervertretung und Geschäftsführung bereits frühzeitig auf gemeinsame Eckpunkte der Umwandlung und deren Organisation verständigt. Auch befinden sich die Verantwortlichen in umfassender Abstimmung mit den zuständigen Gremien hinsichtlich der Kostenbewältigung, welche der Transformationsprozess mit sich bringt. Zeitgleich laufen die Vorbereitungen für das Modellprojekts StatAMed , welches Anfang 2024 in Norden umgesetzt werden soll. Der Standort wurde als einer von bundesweit sechs Klinikstandorten ausgewählt an diesem Projekt teilzunehmen. Das zwischen ambulanter und stationärer Versorgung angesiedelte Modell StatAMed, soll die medizinische Versorgung optimieren und mehr Sicherheit für die Patienten bieten. Auch sollen Krankenhäuser in ländlichen und strukturschwachen Regionen dadurch eine Perspektive erhalten.
Nach wie vor soll es am Standort Norden eine Notfallversorgung geben. Die Psychiatrie mit 105 Betten und die psychiatrische Tagesklinik mit 17 Plätzen bleiben ebenfalls erhalten. Auch die Leistungen der Palliativmedizin und der Schmerztherapie werden weiter angeboten und zukünftig in der mit 25 Betten umfassenden internistischen Kurzliegerstation erbracht. Zudem soll ein ambulantes OP- Zentrum eingerichtet werden, in dem auch die Chirurgen der Standorte Emden und Aurich ihre Patienten behandeln können.
Richtigstellung: In der ursprünglichen Version des Artikels, war die Rede von 17 psychiatrischen Behandlungsplätzen. Hiermit waren die 17 Plätze in der psychiatrischen Tagesklinik gemeint.
Gründungsradar MVZ
- aktuelle Neugründungen im Excel-Format
- DSGVO konforme Informationen neuer Unternehmen im Pflegemarkt
- aufbereitet im Excel-Format
Über den Autor
Katharina Knauf
Mein Name ist Katharina Knauf, ich bin Diplom-Sozialpädagogin mit Master in Leadership and Communication Management und habe mich auf die Themen Recht, Soziologie, Politik und Sozialmedizin spezialisiert, um Sie dabei zu unterstützen, den Gesundheitsmarkt aus ökonomischer Sicht zu betrachten, ohne dabei seine spezifischen Besonderheiten aus den Augen zu verlieren.