Unser Nachbarland Österreich verfügt über 270 Spitäler. Es gehört zu den europäischen Staaten mit den meisten Spitalbetten und stationären Krankenhausaufenthalten im Verhältnis zur Bevölkerung. Überdurchschnittlich viele medizinische Leistungen werden stationär erbracht. Werfen Sie mit uns einen spannenden Blick auf die Krankenhäuser in Österreich.

Das österreichische Gesundheitssystem

Das Gesundheitssystem in Österreich ist öffentlich organisiert. Es besteht aus einer Pflichtversicherung, der österreichischen Gesundheitskasse.  Die solidarische Finanzierung, ermöglicht allen Bürgern ein einfacher Zugang zu den angebotenen Gesundheitsleistungen. Der Krankenversicherungsträger richtet sich in den meisten Fällen nach der Berufsgruppe bzw. nach der Art der Beschäftigung, kann aber auch nach dem Wohnort bestimmt werden. Die Finanzierung des Gesundheitssystems erfolgt durch einkommensabhängige Sozialversicherungsbeiträge, steuerfinanzierte öffentliche Mittel und private Zuzahlungen.

Die Krankenanstalten in Österreich werden in Akutspitäler und Nicht- Akutspitäler unterschieden. Akutspitäler versorgen Patienten mit einer Aufenthaltsdauer von bis zu 18 Tagen. Sie unterteilen sich in Spitäler der Regelversorgung und Spitäler, die auf bestimmte Krankheiten oder Personengruppen spezialisiert sind. Ausschließlich spezialisierte Versorgung bieten die Nicht- Akutspitäler. Hierzu zählen Rehabilitationseinrichtungen, Einrichtungen der Langzeitpflege sowie stationäre Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen. Die Spitäler befinden sich sowohl in öffentlicher Hand als auch in privater Trägerschaft. Die Gesundheitsausgaben für das Jahr 2021 betrugen 12,1 % des BIP.

270 Krankenhäuser in Österreich

Für die 9,1 Millionen Einwohner Österreichs stehen derzeit insgesamt 61918 Betten in 270 Akut- und Nichtakutkrankenhäusern zur Verfügung.

155 der gemeinnützigen Akutspitäler sind öffentlich finanziert und bilden mit 45.085 Betten den Schwerpunkt der Versorgung. Sie decken damit 72,77 % aller stationären Aufenthalte ab. Die Zahl der spezialisierten Akutspitäler, welche bestimmte Erkrankungen behandeln, beläuft sich auf 41.

Für die Langzeitversorgung stehen in den stationären Rehabilitationseinrichtungen, die als Krankenhäuser geführt werden, 16.860 Betten zur Verfügung. Davon entfallen 11.921 Betten auf die Rehabilitation und 4.805 auf die Langzeitpflege. Der geringste Anteil entfällt mit 134 Betten auf Vorsorgeeinrichtungen.

Anzahl der Krankenhäuser nach Bundesländern

Österreich unterteilt sich in die 9 Bundesländer: Oberösterreich, Niederösterreich, Kärnten, Vorarlberg, Tirol, Wien, Steiermark, Salzburg und das Burgenland. Die meisten Krankenhäuser gibt es in Wien, gefolgt von Niederösterreich und der Steiermark. Das Burgenland hat die wenigsten Krankenhäuser in Österreich.

BundeslandAnzahl SpitälerBettenzahl gesamt
Niederösterreich4511.076
Steiermark459.757
Wien4613.644
Salzburg334.480
Oberösterreich339.837
Kärnten264.361
Tirol194.994
Vorarlberg122.138
Burgenland111.631

Finanzierungsstruktur der Krankenhäuser

Die Finanzierung der Krankenhäuser erfolgt aus verschiedenen Quellen. Diese setzen sich hauptsächlich aus Steuern und Pauschalbeträgen der Sozialversicherungsträger Spitalfinanzierung zusammen. Aber auch die Länder und der Bund beteiligen sich an der Finanzierung. Unterschieden wird zwischen allgemeinen Krankenanstalten, Sonderkrankenanstalten, Sanatorien und Pflegeanstalten für chronisch Kranke.

Die Akutkrankenanstalten werden aus öffentlichen Mitteln der neun Landesgesundheitsfonds finanziert. Die Landesgesundheitsfonds wiederum erhalten ihre Mittel vom Bund, den Ländern, den Gemeinden und über die Sozialversicherung.

Für die Leistungen der Akutkrankenanstalten bestehen teilweise Einzelverträge mit den Sozialversicherungsträgern, sofern sie nicht im Eigentum der Sozialversicherung stehen. Die Leistungen der Sanatorien werden über den Privatkrankenanstalten-Finanzierungsfonds bezahlt, sofern es sich um Leistungen handelt, für die eine Leistungspflicht der sozialen Krankenversicherung besteht.

Bettenanteil gemeinnützige-/ gewinnorientierte Spitäler

Der Anteil der gemeinnützigen Krankenanstalten beläuft sich auf 47548 Betten. Der Anteil der gewinnorientiert Krankenanstalten beträgt 14370 Betten. Ob eine Krankenanstalt gemeinnützig ist, bemisst sich aus den Vorgaben des § 16 Abs. 1 KAKuG (Krankenanstalten- und Kuranstaltengesetz).