Deutsches Rotes Kreuz Rheinland-Pfalz zieht sich aus der Krankenhausversorgung zurück. Das berichtet der Altenkirchener Kurier. Demnach kann das DRK in Rheinland-Pfalz das Krankenhausangebot angesichts hoher wirtschaftlicher Belastungen sowie unklaren gesundheitspolitischen Zukunftsaussichten nicht länger aufrechterhalten.
Verluste im hohen zweistelligen Millionenbereich
Mit dem Beschluss der Krankenhausreform spitzt sich die wirtschaftliche Situation für kleinere Krankenhäuser, wie sie das DRK bisher mehrheitlich vereinte, weiter zu. Kumuliert bewegten sich die Verluste für das rheinland-pfälzische Rote Kreuz in den zurückliegenden Jahren im hohen zweistelligen Millionenbereich. Das DRK hat mit großer Kraftanstrengung bisher die Defizite ausgeglichen, um die medizinische Versorgung der Menschen vor Ort und Arbeitsplätze zu sichern. „Während gemeinnützige Träger wie das DRK die Verluste aus eigenen Mitteln finanzieren müssen, werden die meisten kommunalen Kliniken aus Steuermitteln öffentlich bezuschusst. Von dieser Geldquelle ist das Deutsche Rote Kreuz abgeschnitten“, sagt Rainer Kaul, langjähriger Präsident des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz e.V.
Weitere Standorte von Insolvenz betroffen
Seit Dezember 2024 läuft bereits ein Insolvenzverfahren der DRK gemeinnützige Trägergesellschaft Süd-West. Betroffen davon sind bisher fünf Krankenhäuser in den Landkreisen Altenkirchen, Westerwaldkreis und Neuwied. Mit dem Entschluss, sich aus der Krankenhausversorgung in Rheinland-Pfalz zurückzuziehen, weitet die DRK-Trägergesellschaft das Insolvenzverfahren aus. Sechs weitere Klinikstandorte sind von der Insolvenz betroffen. Dabei handelt es sich um die Tageskliniken Bad Kreuznach und Worms, die Fachklinik in Bad Neuenahr, das DRK Schmerzzentrum Mainz, die Tochtergesellschaft der Klinik in Mettlach sowie die DRK Kamillus Klinik Asbach.
Deutsches Rotes Kreuz Rheinland-Pfalz zieht sich aus der Krankenhausversorgung zurück
„Es ist eine Entscheidung, die ans Herz geht, aber am Schluss hat es nicht mehr gereicht“, so Manuel González, Aufsichtsratsvorsitzender der Krankenhausgesellschaft und Landesvorstand DRK in Rheinland-Pfalz. Trotz der Umstände wird der DRK-Landesverband sich weiterhin mit der größten Kraftanstrengung dafür einsetzen, dass es am Ende eine klare Perspektive für die Beschäftigten und die Einrichtungen gibt. Dazu steht das DRK in einem engen und ständigen Austausch mit dem Insolvenzverwalter. Das Interesse seitens anderer Klinikträger ist vorhanden. Auch trägerübergreifende Kooperationen sind für die Zukunft denkbar.
Liste der Insolvenzen im Gesundheitsmarkt
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Über den Autor
Katharina Knauf
Mein Name ist Katharina Knauf, ich bin Diplom-Sozialpädagogin mit Master in Leadership and Communication Management und habe mich auf die Themen Recht, Soziologie, Politik und Sozialmedizin spezialisiert, um Sie dabei zu unterstützen, den Gesundheitsmarkt aus ökonomischer Sicht zu betrachten, ohne dabei seine spezifischen Besonderheiten aus den Augen zu verlieren.