Wie der Fränkische Tag Ende Februar berichtete, gibt es Pläne, das seit fast sechs Jahren leerstehende Helmut-G.-Walter-Klinikum in Lichtenfels, zukünftig als Medizinzentrum zu nutzen. Das sanierungsbedürftige Gebäude aus dem Jahr 1973, ist seit September vergangenen Jahres in Besitz der Bonner IGPmed GmbH, einem Projektentwickler, welcher auf die Beratung und Entwicklung von Planungs- und Bauprojekten im Gesundheits- und Sozialwesen spezialisiert ist.

Die IGPmed GmbH, eine Beteiligungsgesellschaft der börsennotierten IGP Advantag AG, plant laut einer Pressemitteilung aus dem Jahr 2021, im nordrhein-westfälischen Steinfurt ein innerstädtisches intersektorales Gesundheitsquartier. Nach Fertigstellung soll der Mauritius Health & Care Campus Akutversorgung, Rehabilitation und Pflege optimal miteinander verbinden.

Wie ein Sprecher der IGPmed GmbH gegenüber des Fränkischen Tags bestätigte, ist auch für den Standort Lichtenfels eine Art Medizinzentrum geplant. Das Konzept der „intrasektionalen Versorgung“ sieht vor, medizinische Angebote wie Krankenhäuser, medizinische Versorgungszentren sowie Reha- oder Pflegeheime zentral zu vereinigen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Krankenhaussterbens in Deutschland sei dies die Zukunft der medizinischen Versorgung, so der Pressesprecher im Fränkischen Tag.

Der Bau des Helmut-G.-Walter-Klinikums hat eine Nutzfläche von 21.800 m². Für eine Sanierung des Gebäudes wurden die Baukosten 2021 auf 30 bis 50 Millionen Euro geschätzt. Der Landkreis Lichtenfels entschloss sich damals für einen zweckgebundenen Verkauf der Immobilie. In der entsprechenden Ausschreibung wurde eine nach Möglichkeit medizinische Nachnutzung des Grundstücks sowie die Rücksichtnahme auf Belange des benachbarten Regiomed-Klinikums Lichtenfels festgehalten. Wie es im Fränkischen Tag weiter heißt, ist es dem neuen Besitzer überlassen, was er mit dem Altbau macht. Ob er diesen saniert oder durch einen Neubau ersetzt und welche Kosten und Risiken er dafür auf sich nimmt, kann er selbst entscheiden.

Wie und wann die Umsetzung eines neuen Nutzungskonzept realisiert werden kann, dürfte derzeit auch von den in der Ausschreibung erwähnten „Belangen des benachbarten Regiomed-Klinikums“ abhängen. Zu Jahresbeginn hatte die Klinikgruppe Insolvenz angemeldet. Für das alte Krankenhaus in Lichtenfels könnte die Entwicklung bedeuten, dass sich eine neue Nutzung möglicherweise als Medizincampus so lange verschiebt, bis das Insolvenzverfahren abschließend geklärt ist, schreibt der Fränkische Tag.

Zuletzt hatte die IGPmed GmbH den Rehabilitationsbereich der insolventen Klinikum Bad Bramstedt GmbH übernommen.


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