Am Freitag, 16. August 2019 hat das Klinikum der Zukunft am Campus Kiel seine Pforten geöffnet.
Der sechsstöckige Neubau ist der neue Mittelpunkt der universitären Maximalversorgung am Campus Kiel. Um immer komplexere Krankheitszustände effektiv diagnostizieren und therapieren zu können, rücken im Neubau die Disziplinen in unmittelbare Nachbarschaft zueinander, die für die Patientenversorgung zusammengehören.
„Mit der Eröffnung dieses beeindruckenden Klinikneubaus in Kiel beginnt eine neue Zeit für die Universitätsmedizin in unserem Land. Entstanden ist eine exzellente Infrastruktur, die es den Ärztinnen und Ärzten des UKSH ermöglicht, ihre Patientinnen und Patienten auch in Zukunft hervorragend medizinisch zu versorgen“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther. „Gleichzeitig eröffnen sich hier neue Möglichkeiten für die innovative Forschung und Lehre unserer Universitäten. Ich freue mich daher, dass im November die Eröffnung am Lübecker Campus folgen wird.“
„Mit dem Neubau ist ein herausragendes Zentrum moderner Medizin am Meer entstanden, das auch städtebaulich neue Maßstäbe setzt“, sagte Dr. Ulf Kämpfer. „Ich freue mich sehr, dass Kiel auf diese Weise auch in Zukunft ein Ort der Spitzenmedizin und -forschung bleibt.“
„Das UKSH ist das größte Universitätsklinikum im Norden und das einzige Klinikum der Maximalversorgung in Schleswig-Holstein. 2015 hatte das UKSH in öffentlich-privater Partnerschaft mit dem Immobilienpartner BAM/VAMED mit der Zentralisierung von 21 Kliniken am Campus Kiel und 20 am Campus Lübeck begonnen. Vom 22. bis 25. August 2019 ziehen 13 Kliniken in den Neubau am Campus Kiel ein – bei laufendem Klinikbetrieb. Bis zum Jahr 2022 werden noch die Bestandsgebäude auf dem Campus Kiel saniert und umgebaut. Die Gesamtinvestitionskosten für die heute eröffnete Einheit belaufen sich auf 321 Millionen Euro für Bau, Geräte, Ausstattung und IT.
Das neue UKSH-Gebäude in Kiel verfügt über 64.000 Quadratmeter Nutzfläche, was etwa zehn Fußballfeldern entspricht. Hinzu kommen noch einmal rund 20.000 Quadratmeter Umbaufläche sowie 6.500 Quadratmeter Teilsanierungs- und über 18.000 Quadratmeter Renovierungsfläche. Insgesamt wurde und wird der Campus Kiel auf 109.000 Quadratmetern baulich erneuert. Die Fläche ist fast doppelt so groß wie das Schloss von Versailles. Das neue zentrale Klinikgebäude wurde aus 46.000 Kubikmetern Beton gebaut. So viel wurde auch für das Empire State Building benötigt. Am Campus Lübeck wird in ähnlicher Größenordnung neu gebaut, umgebaut, saniert und renoviert.
Ein UKSH – zwei Campi – eine Architektur
Es ist den Planungsteams gelungen, die 80 Kilometer weit auseinanderliegenden Standorte Kiel und Lübeck wie aus einem Guss erscheinen zu lassen und dem UKSH ein unverwechselbares Gesicht zu verleihen. „Unsere Spitzenmedizin hat endlich die Architektur und Infrastruktur bekommen, die ihr zusteht“, sagte Prof. Scholz. „Unser Ziel war es, die Wirksamkeit unserer Medizin durch eine Atmosphäre zu unterstützen, in der sich die Patientinnen und Patienten wohlfühlen.“ Die aufstrebenden Klinikgebäude präsentieren sich in Kiel wie in Lübeck in einem klar strukturierten, hellen und freundlichen Gewand mit goldenen Farbakzenten. Mit Backstein verkleidete Fassaden-Sockel fügen sich harmonisch in die umgebende Bebauung ein und stehen für die norddeutsche Bautradition. Die Materialien sind langlebig und nachhaltig.
Über den neuen Haupteingang erreichen Patienten, Besucher und Mitarbeiter am Campus Kiel die großzügige Magistrale im Erdgeschoss. Auf 890 Quadratmetern Fläche ist sie als Patientenboulevard gestaltet, mit Information, Self-Check-in-Terminals, einem modern eingerichteten Bistro und Einkaufsmöglichkeiten. Von hier aus gelangt man über 31 Personenaufzüge und 19 Lastenaufzüge zu den 17 Normalstationen und 10 Intensivstationen sowie den Ambulanzen. Ein neues, übersichtliches Wegeleitsystem ermöglicht eine unkomplizierte Orientierung im Gebäude.
Bis hinein in die 340 Patientenzimmer setzt sich die Idee des lichtdurchfluteten Krankenhauses fort. Bewusst niedrige Brüstungen erlauben maximal möglichen Lichteinfall und größtmögliche Ausblicke, und zwar auch aus dem Krankenbett heraus. In den Räumen herrschen helle Farben vor, die sich in der Natur Schleswig-Holsteins finden: die Sandtöne der Strände, das Blau der Meere, das Grün der Gräser. Warme Holztöne schaffen eine hohe Behaglichkeit – unter Einhaltung höchster hygienischer Standards.
Die denkmalgeschützten Gebäude der Frauenklinik und der HNO-Klinik werden noch in die bauliche Erneuerung des Campus integriert: Das Gebäude der Frauenklinik wird äußerlich in seine historische Ursprungsform aus dem 19. Jahrhundert zurückversetzt und durch eine Rahmung mit dem Neubau besonders in Szene gesetzt. Das Gebäude der HNO-Klinik aus den 1950er-Jahren wird in der kommenden Umbauphase erweitert und mit der Augenklinik das Kopfzentrum bilden.
Der Umzug am Campus Kiel
Vom 22. bis 25. August 2019 ziehen 13 Kliniken bei laufendem Betrieb in den Neubau ein. Darum fährt das UKSH am Umzugswochenende zweigleisig: So können parallel im Alt- wie im Neubau Patienten behandelt werden und auch Kinder zur Welt kommen. Der Umzug eines Klinikums dieser Größenordnung ist eine logistische Herausforderung. Für jeden Klinikbereich wurden die komplexen Prozesse während des Umzugs in der Theorie durchgespielt und detailliert geplant. Die Mitarbeiter im medizinischen und pflegerischen Bereich haben sich mit den Arbeitsabläufen im neuen Gebäude in Workshops und auf bereits fertiggestellten Musterstationen vertraut gemacht. Dass das Umzugskonzept erfolgreich ist, zeigte bereits der Umzug der Interdisziplinären Notaufnahme am 2. April 2019, ebenfalls bei laufendem Betrieb.
Folgende Kliniken ziehen in das neue Gebäude ein:
- Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie
- Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie
- Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
- Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie
- Klinik für Angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie (Kinderherzzentrum)
- Klinik für Kinder- und Jugendmedizin I
- Klinik für Kinder- und Jugendmedizin II
- Klinik für Innere Medizin I mit den Schwerpunkten Gastroenterologie, Hepatologie, Pneumologie, internistische Intensivmedizin, Endokrinologie, Infektiologie, Rheumatologie, Ernährungs- und Alterungsmedizin (teilweise)
- Klinik für Innere Medizin III mit den Schwerpunkten Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin (teilweise)
- Klinik für Innere Medizin IV mit den Schwerpunkten Nieren- und Hochdruckkrankheiten (teilweise)
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie - Klinik für Urologie und Kinderurologie
- Intensivstationen und Prämed-Ambulanz der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
Institut für Humangenetik
Sponsoren
Viele Unternehmen haben die Eröffnung des Klinikums der Zukunft unterstützt. Das UKSH dankt den Unternehmen Henry Kruse, Ferring Pharmaceuticals, HDR, sander.hofrichter architekten, JSWD Architekten, tönies schroeter jansen freie architekten, Dräger, Süverkrüp, Philips, AX5 Architekten, Bockholdt, Hugo Hamann, Bäckerei Junge, Hermann-Rowedder, Gosch & Schlüter, GÖRG Wirtschaftskanzlei, WEISSLEDER EWER Rechtsanwälte, Siemens Healthineers, EOOS GmbH, wir drei, Densch & Schmidt, Schmidt & Hoffmann mobilität, Janssen Global Services, Giovanni L. und Wulff Textil-Service.
Quelle: Pressemitteilung Universitätsklinikum Schleswig-Holstein abgerufen am 14.10.2019
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Über den Autor
Yannic Borchert
Mein Name ist Yannic Borchert und als studierter Journalist erzählte ich Anfang 2018 bis Anfang 2023 die Geschichten, die hinter den Daten verborgen liegen.