Die Wicker-Kliniken planen die Klinik am Homberg im hessischen Bad Wildungen zu schließen. Das teilt das Unternehmen in einer Pressemeldung mit. Demnach hat die Geschäftsführung die Planungen für die Neuausrichtung der Rehabilitationsstandorte in Bad Wildungen und Bad Zwesten vorgestellt. Die Wicker-Kliniken reagieren damit auf die gesundheitspolitischen Herausforderungen, so das Unternehmen.

Angespannte Lage bei den Wicker-Kliniken

„Wie viele Kliniken in Deutschland stehen auch die Reha-Kliniken der Wicker-Gruppe vor erheblichen Herausforderungen“, sagt Philipp Matthiass, Mitglied der Geschäftsführung. Der Trend zur Ambulantisierung und der anhaltende Fachkräftemangel wirkten sich negativ auf die Belegungszahlen aus. Hinzu kämen steigende Betriebskosten in den letzten Jahren. Ähnlich wie die Akutkrankenhäuser stünden auch die Rehakliniken vor einer umfassenden Reform. Nach den wirtschaftlich schwierigen Corona-Jahren sei die aktuelle Lage der Wicker-Kliniken angespannt.

Angemessene Auslastung der Kliniken mittelfristig nicht möglich

„Mittelfristig werden wir unsere Kliniken nicht angemessen auslasten können“, erklärt Philipp Matthiass. „Es fehlt nicht an Nachfrage nach Rehabilitationsleistungen. Vielmehr können wir in verschiedensten Schlüsselpositionen nicht ausreichend qualifizierte Fachkräfte finden.“ Darüber hinaus müssten die in den 1970er-Jahren gebauten Einrichtungen in den nächsten Jahren umfassend saniert werden. Die erforderlichen Investitionsmittel ließen sich nur mit sehr effizient arbeitenden Kliniken erwirtschaften. „Veränderungen sind also dringend notwendig“, fasst Matthiass zusammen.

Gebäude der Klinik am Homberg soll aufgegeben werden

„Wir planen, das Gebäude der Klinik am Homberg aufzugeben. Die dort erbrachten ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Leistungen wollen wir aber weiter erbringen“, so Tanja Löwenstein, Mitglied der Geschäftsführung. Diese Leistungen „wollen wir verlagern und zukünftig an anderen Standorten innerhalb der Wicker-Kliniken fortführen.“ Grund hierfür seien kurzfristig anfallende hohe Instandhaltungs- und Investitionskosten am Gebäude der in Bad Wildungen gelegenen Klinik.

Bündelung der Abteilungen für Psychosomatik und Psychotherapie in Bad Zwesten

Die Planung sieht vor, die Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie der Klinik am Homberg in die Hardtwaldklinik II nach Bad Zwesten umziehen. Auch die Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie der Wicker Klinik soll in die Hardtwaldklinik II verlagert werden. Damit entstünde dort ein starkes Kompetenzzentrum in Nordhessen. Weiter soll die Orthopädie der Klinik am Homberg in die frei gewordenen Betten in der Wicker Klinik einziehen.

Umstrukturierung soll ab Januar 2025 umgesetzt werden

Das Konzept zu den strukturellen Anpassungen, steht unter Vorbehalt der betrieblichen Mitbestimmung. „Wir werden jetzt zügig in Gespräche mit unseren Mitarbeitervertretungen eintreten, um die konkrete Ausgestaltung unserer Planungen zu besprechen. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam mit dem Konzernbetriebsrat konstruktive Lösungen finden werden“, so Tanja Löwenstein. Ziel sei es, die Gespräche bis Ende des Jahres abzuschließen, um die Umzüge und Umstrukturierungen ab Januar 2025 umzusetzen.


Liste der Kliniken in der Orthopädie

  • Name, Standorte, Anzahl Operationen
  • DSGVO konforme Detailinformationen
  • inkl. Gruppenzugehörigkeit
  • Aufbereitet im Excel-Format
1100 € / einmalig | zzgl. USt.