Fünf DRK- Kliniken aus Rheinland-Pfalz sind erneut von einer Insolvenz betroffen. Das berichtet der SWR. Es handelt sich demnach um die Kliniken in Altenkirchen, Kirchen, Hachenburg, Neuwied und Alzey. Erst im August hatten diese Kliniken ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung erfolgreich abgeschlossen.
DRK gemeinnützige Trägergesellschaft Süd-West stellt erneut Insolvenzantrag
Die DRK gemeinnützige Trägergesellschaft Süd-West mbH hat für fünf DRK-Kliniken Insolvenz angemeldet. Ein entsprechender Antrag wurde beim zuständigen Amtsgericht in Mainz gestellt. Die erneute Zahlungsunfähigkeit ist laut Bericht des SWR die Folge einer rückwirkenden Forderung durch eine Zusatzversorgungskasse. Die Rheinische Zusatzversorgungskasse (RZVK) verlangt demnach die Zahlung eines dreistelligen Millionenbetrags für die betriebliche Altersvorsorge. Diesen können die Krankenhäuser aktuell nicht aufbringen, heißt es weiter.
Umstrukturierungen im vorangegangenen Insolvenzverfahren
In Zusammenhang mit dem vorangegangenen Insolvenzverfahren, sind größere Umstrukturierungsmaßnahmen umgesetzt worden. Hierzu zählen die Schließung der Geburtsstation am Standort Hachenburg sowie die Umwandlung des Krankenhauses Altenkirchen. Am Standort Altenkirchen gibt es seither nur noch die Kinder- und Jugendpsychiatrie mit voll- und teilstationären Behandlungen, eine Institutsambulanz, das Medizinische Versorgungszentrum und die Schmerzambulanz sowie die Schmerztagesklinik.
Landkreis Altenkirchen besonders betroffen
Der Landkreis Altenkirchen wird von der erneuten Zahlungsunfähigkeit der DRK-Trägergesellschaft Süd-West besonders hart getroffen. Die beiden anderen von der Insolvenz der Krankenhäuser betroffenen Landkreise, der Westerwaldkreis und der Landkreis Neuwied, verfügen über weitere Krankenhäuser. Im Westerwaldkreis gibt es Krankenhausstandorte in Montabaur, Dernbach und Selters. Der Landkreis Neuwied verfügt über weitere Krankenhäuser in Dierdorf, Linz, Waldbreitbach und Neuwied. Im Landkreis Altenkirchen gibt es nur die Klinik in Kirchen und das MVZ in Altenkirchen.
Gesundheitsminister bedauert die Entwicklung
Der Gesundheitsminister von Rheinland-Pfalz, Clemes Hoch, bedauert diese Entwicklung. Es sei ein denkbar schlechtes Signal zum Jahresende, so Hoch in einer Mitteilung des Ministeriums. Er sei sich aber sicher, dass gemeinsam mit der kommunalen Familie vor Ort, Lösungen zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung gefunden werden, sagt Hoch weiter. Er plant diesbezüglich noch vor Weihnachten mit den betroffenen Landräten zu einem Gespräch zusammenzukommen.
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Über den Autor
Katharina Knauf
Mein Name ist Katharina Knauf, ich bin Diplom-Sozialpädagogin mit Master in Leadership and Communication Management und habe mich auf die Themen Recht, Soziologie, Politik und Sozialmedizin spezialisiert, um Sie dabei zu unterstützen, den Gesundheitsmarkt aus ökonomischer Sicht zu betrachten, ohne dabei seine spezifischen Besonderheiten aus den Augen zu verlieren.