Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Von den ursprünglich rund 21.600 Apotheken im Jahr 2008 gab es Ende 2013 nur noch gut 20.600 Unternehmen. Der Gesamtumsatz in der Branche hingegen steigt stetig weiter – im gleichen Zeitraum von 37,9 auf 44,6 Mrd Euro. Doch worin liegt der Grund für diese Entwicklung und wer profitiert davon?

Sinkende Zahlen von Neueröffnungen und steigende Insolvenzen und Betriebsschließungen – insbesondere kleinere Betriebe sind vom Apothekensterben in Deutschland betroffen. Höherer Personaleinsatz bei sinkendenden Renditen verstärkt die Verdrängungssituation im Markt. Allein 2013 standen 433 Schließungen 174 Neueröffnungen gegenüber. Die Anzahl der Arbeitsplätze in öffentlichen Apotheken hingegen ist gleichzeitig um knapp 2.000 auf mehr als 150.000 gestiegen.

Absolute Anzahl der Apothekenschließungen

Wirtschaftliche Situation der Apotheken

300 Mrd Euro – so hoch ist das Marktvolumen im deutschen Gesundheitswesen insgesamt. Der Anteil der Apotheken liegt bei rund 15 Prozent und damit etwas höher als die Pflegebranche, die mit ambulanter und stationärer Versorgung insgesamt 34,1 Mrd. Euro umsetzt. Die Umsatzverteilung ist jedoch von mehreren Faktoren abhängig.

Eine Apotheke erwirtschaftet im Schnitt einen Umsatz von rund zwei Millionen Euro im Jahr, doch mehr als 60 Prozent der Apotheken liegen unter diesem rechnerischen Schnitt. Knapp 3.000 Kleinbetriebe erwirtschaften sogar weniger als eine Million Euro im Jahr. Auf der anderen Seite steigt die Zahl der großen Apotheken mit mehr als drei Millionen Euro Jahresumsatz jährlich an. Ende 2013 lag der Anteil der Großapotheken bei über 10 Prozent, 350 Apotheken erwirtschafteten sogar einen Umsatz von mehr als fünf Millionen Euro.

Filialisierung von Apotheken nimmt zu

Gezieltes Marketing, der Betrieb mehrerer Filialen und eventuell einer Versandapotheke zählen zu den Erfolgsinstrumenten. Nur noch rund 13.700 Apotheken verfügten 2013 über ausschließlich einen Standort, 2005 lag dieser Wert noch bei über 20.000 Betrieben. Gleichzeitig stieg der Anteil der Apotheken mit bis zu drei Standorten auf mehr als 3.000. In den neuen Bundesländern sind über 20 Prozent der Apotheken nicht mehr eigenständig tätig.

Ungefähr die gleiche Anzahl von Apotheken sind behördlich für den Versandhandel mit Arzneimittel zugelassen. Doch im Kampf um die Gunst der Kunden setzen die Apotheker nur selten auf bewährte Marketinginstrumente. Der Produktmanager von pflegedatenbank.com, Sebastian Meißner, bereitet die Daten der Apotheken derzeit für die Integration in die Pflegedatenbank vor. Seiner Einschätzung nach verfügen weniger als 50 Prozent der Unternehmen über eine eigene Webseite. Ähnlich wie die Inhaber von kleinen Pflegediensten sehen Apotheker selten den Mehrwert verschiedener Angebote, die das Internet heute bietet.

Absolute Anzahl der Filialapotheken Deutschlands

Regionale Konkurrenzsituation variiert

Neben der Größe hat auch die Lage und die damit verbundene Konkurrenzsituation einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Situation der Unternehmen. Apotheken im Saarland haben mit durchschnittlich 34 Betrieben auf 100.000 Einwohner deutlich größere Konkurrenz als Apotheken in Brandenburg (23 je 100.000 Einwohner) oder in Sachsen (25 je 100.000 Einwohner). Im Bundesdurchschnitt versorgen 26 Apotheken 100.000 Einwohner, damit rangiert die Bundesrepublik im europäischen Vergleich etwas unter dem Durchschnitt von 31 Apotheken. Besonders entspannt zeigt sich die Konkurrenzsituation in den Niederlanden (12) und in Österreich (15). Über das mit 46 Apotheken je 100.000 Einwohner europaweit dichteste Apothekennetz verfügt Spanien, aber auch in unserem Nachbarland Frankreich kämpfen mit 35 Betrieben deutlich mehr Apotheken um die Gunst der Kunden als hierzulande.

Quellen

  • ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Zahlen,Daten, Fakten 2013)
  • www.pflegedatenbank.com, abgerufen am 24.09.2014
  • Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information

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