Die Medicover Gruppe, ein internationaler Anbieter von Gesundheits- und Diagnosedienstleistungen mit Hauptsitz in Schweden, hat die Zahnarztpraxis-Gruppe MeinDentist übernommen. Medicover hat angekündigt, alle der rund 500 Mitarbeiter sowie alle 16 Standorte (15 in Berlin, 1 in Potsdam) zu übernehmen.

Die MeinDentist-Gruppe hatte in den vergangenen Jahren durch den Bau und den Zukauf neuer Praxis-Standorte einen offensiven Wachstumskurs verfolgt. Dieser Prozess kam jedoch nicht wie geplant voran. Eine entscheidende Rolle spielte dabei die Corona-Pandemie, die zu Verzögerungen beim Aus- und Umbau von neuen Praxen führte, sodass diese erst verspätet eröffnet werden konnten. Die Geschäftsführung leitete deshalb Ende Januar 2022 einen aktiven Sanierungsprozess über ein Insolvenzverfahren ein. Am 1. April 2022 wurden die Verfahren über die MeinDentist-Gesellschaften durch das Amtsgericht Charlottenburg eröffnet und einen Insolvenzverwalter bestellt.

„Medicover ist der ideale Partner für MeinDentist“, betonte der Insolvenzverwalter Florian Linkert nach Unterzeichnung des Kaufvertrages. „Ein finanzstarker Investor mit Branchenkompetenz und einer klaren Strategie. Unter dem Dach des neuen Eigentümers kann die MeinDentist-Gruppe ihre ehrgeizigen Pläne fortsetzen und ihre Marktposition weiter ausbauen.“ Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Gläubiger haben der Übernahme bereits zugestimmt. Der Betriebsübergang ist für Oktober 2022 geplant.

Dr. Ali Mokabberi, Gründer und Geschäftsführer von MeinDentist, ergänzte: „Ich bin sehr froh über die nun gefundene Investoren-Lösung, die MeinDentist eine langfristige Perspektive gibt. Dass dies gelungen ist, ist vor allem das Verdienst der Mitarbeiter, die mit ihrem fachlichen Können und mit menschlichem Engagement unverändert für unsere Patienten da waren. Dafür schulde ich Ihnen Dank. Ich persönlich werde den weiteren Weg bei Bedarf nach Kräften unterstützen.“

Alle Zahnarztpraxen der Gruppe waren zwar unverändert profitabel, allerdings war ein Investor nötig, um den Fortbestand der Gruppe zu sichern. Deshalb wurde ein strukturierter Investorenprozess aufgesetzt, um national und international nach geeigneten Partnern zu suchen. Parallel wurde eine Reihe von Sanierungsmaßnahmen umgesetzt, um die internen Strukturen zu modernisieren. Bei der Sanierung und den Investorengesprächen unterstütze ein Deloitte-Sanierungsteam unter Führung von Burkhard Jung. „Zahnärztliche Dienstleistungen haben sich zu einem hochdynamischen Markt entwickelt“, resümierte Jung den Investorenprozess. „Strategische wie auch Finanzinvestoren erkennen darin zunehmend eine attraktive Anlageklasse. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Prozess fortsetzen und weiter verstärken wird.“

Medicover ist ein internationaler Anbieter von Gesundheits- und Diagnosedienstleistungen mit Hauptsitz in Schweden. Das Unternehmen wurde 1995 gegründet und ist an der Nasdaq Stockholm gelistet. Medicover verfügt bereits über Niederlassungen in Deutschland. Weitere große Niederlassungen befinden sich in Polen, Rumänien und Indien. Medicover hat im Jahr 2021 einen Umsatz von knapp 1,4 Mrd. Euro erwirtschaftet und beschäftigt mehr als 38.000 Mitarbeiter.

Medicover bietet ein umfassendes Leistungsspektrum an Gesundheitsdiensten über ein weitreichendes Netzwerk mit ambulanten Kliniken, Krankenhäusern, Spezialeinrichtungen, Optikern, Laboratorien und Blutentnahmestellen. Das Unternehmen verfügt bereits über viel Erfahrung in der Dentalbranche und möchte dieses Segment in ganz Europa ausbauen. U.a. unterhält das Unternehmen in Polen 70 Zahnkliniken.

Seit 2008 ist Medicover in Deutschland tätig, u.a. mit einem Netz von Ambulanzen mit den Schwerpunkten Endokrinologie und Diabetologie, Rheumatologie, Infektiologie und Gynäkologie. Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete die Medicover-Gruppe rund 24 % aller ihrer Einnahmen in Deutschland.


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